Man sieht sich zweimal

Mysta nickte und lächelte nur noch mehr. "Ja. Sehr sogar." Sanft drückte sie das Buch an ihre Brust.
"Du kannst sehr gut schreiben. Warst du ein Künstler der Sprache in deiner Welt? Hast du damit dein Geld verdient?", fragte sie ihn neugierig.

Er schüttelte leicht den Kopf: nichts der gleichen. Ich hab mir das auf der Reise beigebracht." sagte er knapp. "Ich hab noch nie eine Geschichte geschrieben." Rijn richtete sich auf und sah noch mal zum Buch. "Ich hab damals in den Ruinen gearbeitet. Steine abgebaut." er zuckte mit den Schultern. "Da war viel Zeit mit den eigenen Gedanken da." Er fühlte sich geehrt, dass es Mysta gefiel. Für einen Moment fühlte er, wie die Geschichte selbst ein Versuch war, als Meer in den Himmel hinauf zu steigen und sie zu erreichen.

Mysta lächelte.
"Vielleicht solltest du überlegen das doch beruflich zumachen. Auch wenn du hier nicht viele Leute finden wirst die es lesen. Aber du könntest unsere Legenden aufschreiben. Vielleicht macht dir dasspaß und ist ein guter Zeitvertreib für dich. Was hälst du davon?"
Sie setzte sich neben ihn und legte etwas Holz ins Feuer nach.

"ich denke, wenn ich die Möglichkeit bekomme, wäre es mir eine Ehre." sagte er sanft blickte zum Feuer. "Ich hab einen Leser. Das ist schon doppelt so viel wie zuvor." er lächelte in die Flammen und streckte ihnen seine Hand entgegen. "Dazu müsstest du mir mehr über deine Legenden erzählen." er blickte über seine Schulter zu ihr und merkte dass sie ebenfalls verträumt in die Flammen starrte.

"Wir haben viele.", sagte Mytsa und lächelte zu ihm. "Das wird lange dauern. Sicher das du so viel Zeit in diese Sache investieren willst?"
Sie schmunzelte. "Du hast doch sicher die Schnauze voll davon deiner Herrin hinterher zu rennen.", neckte sie ihn etwas.
"Andererseits lebst du ja auch ewig. Wie alt bist du eigentlich?"

"Ich bin gar nicht so alt.. erst 20." sagte er knapp und lächelte "Ich hab erst Angefangen die Welt zu erforschen." sagte er schmunzelnd. " Und seit 3 Jahren bin ich hier in eurem Land. Bis jetzt wollte aber niemand mir von euren Götter erzählen." Er zog seine aufgewärmte Hand wieder zurück und legte sie in die andere. "Du bist eine gute Herrin. Es ist mir eine Freude dir zu dienen, alleine weil es sich nicht anfühlt als würde ich dir dienen." er lächelte zu ihr : Es fühlt sich mehr an, als wären wir Freunde."

"Die meisten Sklaven bleiben tatsächlich nach einer Weile freiwillig. Nicht alle, aber viele."
Sie zuckte mit den Schultern. "Sklaven schlecht zu behandeln macht mehr Mühe als nett zu euch zu sein." Mysta lächelte ihn an. "Das soll nicht heißen, das ich dich deswegen nicht trotzdem gerne habe. Außerdem bist du interessant und ich liebe interessante und neue Sachen."

Er lächelte sanft zu ihr. "Dann werde ich mir mühe machen auch weiterhin interessant zu bleiben." er Blickte wieder kurz zum Buch. "Ich glaube ich habe auch gute Chancen das durch zu ziehen."
In ihren Augen tanzte das Spiegelbild des Feuers. Dabei wirkte sie so friedlich. Er fragte sich wie das Feuer in ihrem Herzen entflammte, wenn sie auf dem Schlachtfeld es zum entfachen brachte.

"Gut, dann beginnen wir morgen damit. Für heute haben wir beide uns die Ruhe verdient oder etwa nicht?"
Sie lächelte zu Rijn und stand auf um sich in ihr Bett zu begeben. Der Tag hatte lange an ihr gezerrt und ihr Kopf begann langsam zu schmerzen. Wer wusste was morgen noch auf sie zu kam sie brauchte wahrscheinlich die Ruhe. Ebenso wie Rijn sie brauchte.

(Wollen wir dann langsam vorspulen? Weil mirgehen sonst die ideen aus xD außer du hast noch was?)

Rijn lächelte ihr nach und seufzte leicht. Das war nur ein Wellenschlag. Kein Blitz, keine Berührung. Er war überrascht dass er ihr so schnell so nah sein wollte. Aber er wäre auf den Kopf gefallen, wenn er denken würde, dass sie Interesse an ihm hätte. Interesse an seinen Gefühlen für sie und den Kontakt den er ihr bieten könnte.
Er schmunzelte leicht. Es war nicht so, als wäre er bitter darüber, er fühlte sich viel mehr so, als wäre sie das erste gute, was ihm in all den Jahren widerfahren ist.
Schmunzelnd zog er seine Decke zureckt und legte sich wieder auf den Boden. Es war der erste Moment, das er bemerkt hatte, das sie ihm wichtig war.
~
Die Nächsten tage blieben ruhig. Abgesehen vom Training gemeinsam, liefen beide ihren gewohnten trott ab.
Mysta zog nach Wochen wieder in den Krieg. Dieses mal Zog auch Tys mit. Es war zu erwarten, das sie gewannen. Auch wenn Mysta nicht ganz ungeschädigt davon kam.
Sie wurde das Gefühl nicht los, dass ihre eigene Truppe sie in Situationen gedrückt hatten, an dem sie nur mit großer mühe gewinnen konnte.
In den Nächten auf dem Weg nach Hause wurde ihr Fieber immer stärker, ihre Wunden raubten ihr jede Kraft.

Mysta hatte einen ziemlich herben Schlag in die Seite abbekommen, von einer Axt. Er war tief, fleischig und entzündet.
Noch dazu hatte sie eine Menge Blut verloren. Andere Krieger mussten sie bis Nachhause stützen. Als sie im Dorf ankamen war sie noch nicht einmal mehr beim Bewusstsein, so ernst stand es um sie. Natürlich ordnete der Earl an das sich die Heiler sofort um sie kümmern sollte.
Rijn machte sich natürlich Sorgen und half wo er konnte, doch es dauerte drei Tage, ehe sie wieder das Bewusstsein erlangte.
Sofort bekam sie Wasser, was sie unter Schmerzen schluckte.
"Was für ein Kampf..."

Rijn saß bei ihrer Seite, so wie Darya und zum Großteil der Earl, solange er freie Minuten hatte.
In der Nacht war es aber nur Rijn der über sie wachte. Keiner wollte dafür verantwortlich gemacht werden das Mysta durch Vernachlässigung verstarb. Daher war es jedem recht das ein Sklave dafür bestraft werden könnte sollte das schlimmste eintreten.
"Was du nicht sagst." murmelte Rijn und half ihr dabei den Krug zu halten.

So wie Rijn einst, brauchte nun Mytsa seine Hilfe. Und ebenso wie er einst, trank sie den Krug ohne abzusetzen leer.
Sie sah zu ihm aus. "Wie ich sehe hast du deine erste Schlacht besser überstanden als ich. Das kratzt sehr an meinen Ego.", sagte sie und hustete auf.
Er war nicht ohne Grund so gut davon gekommen. Mysta hatte sich mehr als einmal vor ihn geworfen und das Leben gerettet.

Rijn lächelte etwas verwirrt zu ihr und schüttelte leicht den Kopf. "Ich denke du hast geträumt." sagte er sanft und nahm ihre Hand als sie das Wasser nicht mehr wollte.
"Meine Schlacht ist es dich gerade am Leben zu erhalten." er massierte ihre Hand mit seinem Daumen und konzentrierte sich wie die letzten Tage, ihr wohltuende Energie zu senden.
"Du darfst nicht Sterben."

"Mag sein. Du sahst auch viel zu gut aus.", sagte sie und lachte leicht.
"Ich glaub ich habe auch von Sex geträumt. Der war dann wohl auch nicht real."
Sie hustete wieder auf und versuchte sich aufzusetzen.
"Also Doktor. Wie siehts aus?" Sie sah an sich herunter und betastete vorsichtig ihre Wunde. "Was stimmt mit mir nicht?"

Rijn schmunzelte leicht rot auf und half ihr dabei sich aufzusetzten.
"Du stirbst, ich denke du wärst schon längst gestorben. Aber ich lass das nicht zu." sie sah die sorgenvollen Augen.
Er beugte sich vor und flüsterte ihr zu : ich denke dass ist wieder ein guter Moment um dir was zu gestehen.... ich kann Zaubern." so wie er es sagte, klang es nach einem Scherz, doch das war es nicht.
"Ich bin selbstsüchtig und möchte dich nicht sterben lassen." murmelte er mit einem Verzweifelten ausdruck entgegen. Er fühlte sich aber, als müsste er ihr die Möglichkeit geben zu gehen. Wartet da nicht Walhalla auf sie?

Mysta lachte auf. "Mich würde es nicht wundern wenn du mir jetzt noch sagst du seist eigentlich ein Gott."
Sie hielt sich dabei schmerzferzerrt die Seite. Lachen war böse.
"Ob dus glaubst oder nicht. Noch bin ich nicht bereit zu sterben. Ich hab noch ein paar Sachen zu erledigen. Unter anderem Tys zu Rede stellen, er hat mich in die Menge des Feindes gestoßen."

Rijn schmunzelte leicht : Das wäre schön." sagte er seufzend und drückte seinen Stirn für einen Moment an ihrer Schulter ab. Er war erleichtert, dass sie nicht gehen wollte. "Dann solltest du dich wieder hin legen." sagte er entschlossen und stütze sich dabei.
Er zog darauf hin seine Ärmel hoch und befreite sie von den Decken.
Sie hatte ein Nachtkleid an, und um an die Wunde zu ziehen, musste er es ihr bis zur Brust hoch ziehen. "Das könnte weh tun." Er legte dabei seine Hände auf ihre Wunde, der bloße Kontakt zerrte an ihren Nerven.

"Ich bin hart in nehmen.", sagte sie obwohl es schon jetzt unangenehm war.
Als er aber anfing musste sie zischend die Zähne zusammenbeißen um nicht aufzuschreien. Oh ja heilige Scheiße das tat weh!
"rRijn du Sadist!", beschimpfte sie ihn als er eine kleine Pause einlegte, bevor er weiter machte.

Rijn schloß die Augen und lies seine Magie auf sie wirken. Mysta bemerkte wieder das Gefühl von dem sie geträumt hatte. Sie fühlte sich als wäre Rijn in ihr. Anders als ihr Traum versuchte es sich zu erklären. Fühlte sie wie Rijns Dasein in sie hinein dring und langsam ihre Wunden zusammen flickte. Das Atmen wurde einfacher, das Blut pumpte schneller. Doch Rijn schaffte nicht alles auf ein mal. Ihm stand der Schweiß auf der Stirn und seine Hände zitterten. Die Wunde war tief und schwer entzündet. Nichts was er mit Leichtigkeit beseitigen konnte.

Mysta biss die Zähne zusammen als die Wunde zu heilen begann und die Zellen sich an die Arbeit machten die Muskeln und Haut zu verbinden und zusammen zu flicken.
"Das hast du also vorhin die ganze Zeit gemacht.", sagte sie als sie das bekannte Gefühl wahrnahm.
"Es fühlt sich echt an als ob du mich ficken würdest, nur das es an der Wunde scheiße weh tut und dich zum zittern bringt."
Sie lächelte ebenfalls geschafft zu ihm. "Das reicht Rijn. Fürs erste. Ich werde nicht sterben."

Rijn er legte den Kopf kurz schief als sie ficken sagte, da er dachte flicken verstanden hatte. Darauf hin lachte er sanft auf und nahm die Hände von ihrer Wunde. Er schmunzelte weiterhin sanft und schüttelte den Kopf: So lange es dir hilft.“ sagte er sanft und half ihr dabei das Kleid wieder zu richten und sie zu zu decken. „Kann ich dir irgend etwas bringen, hast du hunger?“

"Hunger.. ja Essen klingt gut. Etwas was sich leicht kauen lässt, wenn es nicht zu viel Mühe macht."
Sie schmunzelte und lehnte sich geschafft zurück.
"Ich verspreche aber nicht das ich wieder wach bin, wenn du zurück bist. Wer hätte ahnen können wie anstrengend der nahende Tod ist."
Aufmunternd lächelte Mysta zu ihm und schloss kurz die Augen.

Als er mit einer festen Suppe zurück kam, war Mysta weg gedöst. Er schmunzelte sanft und stellte die Schüssel auf den Nachttisch.
Rijn richtete sich auf und drückte seine Lippen sanft gegen ihre Stirn. „Danke, dass du mich noch nicht verlassen willst.“ safte er flüsternd und sog ihren Duft ein.

Mysta musste selbst in Schlaf lächeln, als hätte sie gehört was er gesagt hatte. Ihr Unterbewusstsein hatte das auch, und es gefiel ihr sehr gut das er so etwas sagte.
Denn auch Mysta fühlte sich immer mehr zu ihm hingezogen, so wie er sie umsorgte und sie merkte auch das er ihr immer nah sein wollte. Und sie hoffte das er es bei ihr schön fand und sie auch nicht verlassen wollte.