Die Geisterwelt

Yuna winkte ab. Das war doch gar nicht das Problem.
"So meinte ich das gar nicht. Es tut eigentlich ganz gut mal ein bekannteste Gesicht unter den ganzen fremden zu sehen."
Sie lächelte zu ihm hoch. Was sie sagte stimmte. Denn Yuna war immer ehrlich. Es war ganz angenehm zu wissen das Lunar auch um sie kämpfte. Auch wenn sie ihn ewig nicht gesehen hat, so kennt sie ihn wenigstens. "Dann fühle ich mich nicht mehr ganz so alleine."

Lunar atmete erleichtert auf und strich sich seine Haare lässig hinter. "Das freut mich, wirklich." er musterte Yuna und sah kurz zu Hina die schweigend aß und neugierig beide belauschte. "Naja. ich geh dann mal." er hob die Tüte an. "Ich muss mich noch für heute Abend vorbereiten." er zwinkerte den beiden zu und ließ sie wieder unter sich.
Hina sah Lunar ab und stieß kurz die Luft aus. "Er wirkt so erwachsen." sagte sie und hielt die Hand vor dem Mund, da sie noch etwas drinnen hatte. "Ich hab gestern Abend Kiki getroffen und mich daran erinnert wie gemein er eigentlich immer zu ihr war. Aber witzig."

"Tja es sind immerhin auch 10 Jahre vergangen. Ich denke wir sind alle Erwachsener geworden."
Yuna öffnete auch ihre Schachtel und begann zu essen.
Aber Hina hatte etwas gesagt was Yuna nachdenken ließ.
Immerhin kannte sie Lunar nur als Junge. Ob er sich geändert hatte? Bisher war er jedenfalls die angenehmste Variante.

Hina überlegte und sah dann zu Yuna. "Darfst du die Männer nicht außerhalb des Spiels kennenlernen? Oder bricht Lunar regeln, wenn er mit dir spricht?" sie legte den Kopf schief. Wieso würden dann nicht mehr Typen sich dafür interessieren sie privat anzusprechen. "Wobei.. vielleicht wäre das Creepy. Wenn so ein Fremder ankommt und sich mit dir befreundet nur für den Kampf." Eigentlich konnten die Typen nichts machen, um nicht irgendwie komisch zu wirken. Lunar, der sich Yuna privat nähert. Verliere die danach versuchen Freunde zu bleiben. ''Alles irgendwie schräg. Wie war denn der Mann heute früh?''

"Du meinst den Gewinner der letzten Runde? Marik war... Jung. Ich merke wie unsicher er ist. Das ist irgendwie nicht gerade anziehend. Ich bin je keine alte Frau die sich nen jüngeren unerfahrenen schnappen will."
Yuna schüttelte den Kopf.
"Ich will jemanden der mit mir mithalten kann. Jemand der ebenbürtig ist. Mir die Stirn bieten kann. Aber mich auch respektiert und mich für mich liebt. Aber am liebsten wäre es ich müsste gar keinen wählen und würde einen anderen Ausweg finden. Du hast nicht zufällig einen?"
Mit den Stäbchen stocherte Yuna im Essen rum, ehe sie gedankenverloren an einem Stück Essen knabberte.

Hina überlegte und ihr viel etwas simples ein, was aber vielleicht auf Dauer nicht viel bringt. Etwas düster und gemein klingt es auch. "Heiraten. Kinder bekommen und verschwinden." sagte sie knapp und sah zu Yuna. Vielleicht wäre ihre Mutter am leben wenn sie das nicht verhindert hätte. Vielleicht könnte Yuna überleben wenn sie ihre Kinder dazu bringt und könnte noch ein freies Leben genießen. Sie würde aber dann das leben ihrer Nachkommen eintauschen. Und sie wusste das Yuna das nicht übers herz bringen würde. Dann wiederum, muss sie nachkommen zeugen und sie dazu verdammen. Sonst geht das ganze auch nur wieder verloren und unschuldige sterben. "Eine Tragödie... ich glaube da gibt es keinen weg raus. Aber was wenn du einen Heiraten kannst, und dann weiter suchst? Du deinen Mann raus kickst und dann den richtigen heiratest?" murmelte Hina

"Das geht?", fragte Yuna verwirrt.
"Ich dachte das wäre so eine Bindung auf ewig Sache."
Sie blinzelte überrascht. "Dann muss ich jemanden nehmen wo ich kein Problem habe ihn raus zu kicken. Bei Lunar würde mir das Leid tun. Er wäre dann von seiner Familie geächtet."
Nachdenklich aß sie weiter.
Dieser Weg war aber eine Überlegung wert. Dann hatten alle was sie wollten. Yuna Liebe. Der Gewinner ein Reich für kurze Zeit und ihr Vater das Spiel.

Hina zuckte aber mit den Schultern. Sie hatte keine Ahnung ob das so geht. Für sie klang es so als müsste Yuna irgendjemanden haben. Also was ist dabei wenn sich der jenige mal ändert? "Vielleicht gibt es ja dann Rituale oder so zur Scheidung?" sie hob die Augenbraue. "Ist dien Vater der einzige der bescheid weis, gibt es nicht ... irgendwelche Bücher oder so?" sie konnte sich die Geisterwelt auch nur von Yunas Erzählungen vorstellen. Das klang alles so schön und aufregend! Wieso sollet sie in ein Betonklotz mit hundert anderen Menschen eingesperrt sein und einem Professor zuhören?

"Ich kann nach alten Schriften suche. Vielleicht finde ich was dazu. Ich kann im Notfall mir auch überlegeb wie ich die Information aus meinen Vater heraus bekommen kann. Er muss ja meine Absicht nicht merken. Vielleicht frage ich ob es eine Möglichkeit gibt die Ehe rückgängig zu machen wenn mich mein Mann misshandelt. ", über legte Yuna laut.
Die aufgegessen Packung schmiss Yuna in den Müll. Sie hatte wirklich riesen Hunger gehabt. Nagut sie hatte sich ja auch gestern übergeben.

Hina lächelte und nickte. "Klignt nach einem Plan. Wenn ich dir Helfen kann..."
"Du kannst in der richtigen Welt gucken, ob du etwas findest. Wir haben doch sicher eine Bibliothek in dem Haus. Irgendwo."
Hina nickte dann wieder heftiger. "Verstanden." nahm sie auf wie ein Kommando und grinste zu Yuna auf. Sie freute sich, dass sie an etwas festhalten konnte. Das brachte ihr ganz andere Lebensenergie wieder.
Sie spazierten zurück und mussten sich sogar beeilen, damit Yuna sich richten kann und pünktlich zu dem nächsten Spiel auftaucht.

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Hina musste Yuna helfen, damit sie rechtzeitig kam. Und sie schaffte es gerade so.
Ruhig, als wäre sie nicht fast zu spät setzte sie sich neben ihren Vater.
Die Anwärter waren schon alle da.
"Beginnen wir."

Sie wurde deutlich von allen beobachtet. Und ihr Vater nickte ihr grüßend zu ehe er sich direkt zu den Anwärter wandte. "Gut." er rollte die Liste wieder auf. "Dieses mal, war die Aufgabe meiner Tochter ein Geschenk zu machen, was sie repräsentieren sollte. Dieses mal war die Liste anders. Er hatte neu gemischt um keinen wegen der Position einen Vor oder Nachteil zu geben.
Nach den ersten Männern kam Lunar dran. Er schenkte ihr ein Bettelarmband mit Anhängern von Erinnerungen die er an sie hatte, an die Geisterwelt.
Andere wiederum waren einfallsreicher und schenkten ihr Blumen oder einer, sogar einen Handspiegel. Wenn sie sich darin an sieht.. zeig der Spiegel eben genau sie. Der Spiegel repräsentiert sie.
"Naozumi, du bist als nächster." der vermummte junge Mann ging auf sie zu und stellte ihr sein Geschenk vor, was sie direkt aufmachte, wie bei den anderen. Er hatte ihr eine Nintendo Switch mit 3 großen Spielen. Zelda - für Abenteuer. Mario Kart - für den Party Spaß und Animal Corssing - für eine entspannte Zeit.
Gegen Ende war auch Marik an der Reihe, er blieb dabei sehr Simpel. Er wusste eine Sache und das war, das sie gerne Reiste. Also hatte er für sie eine hochwertige Rubbelkarte organisiert in der sie aufkratzten kann wo sie schon war.

Als Yuna die Switch auspackte, quietschte sie erfreut auf. Die wollte sie schon immer haben aber war nicht dazu gekommen sie sich zu kaufen!
Ihre Augen leuchteten richtig.
Als es also an der Zeit war den Gewinner zu wählen waren die meisten nicht überrascht als sie Naozumi wählte.
Trotzdem waren einige enttäuscht. So auch der Verlierer. Ein Koboldwesen aus Irland.
Doch er machte keinen Umstand und ging.
"Naozumi bekommt einen Vorteil beim nächsten Spiel.", verkündete sie.

Ihr Vater hob leicht den Kopf. Er war überrascht, dass es ihr so sehr gefiel. Das spiegelte sie wieder? Das war doch ein glücksgriff. Wer war der Typ noch mal? Er sah auf seine Rolle. Walküre. Nein, er nicht, er wurde von ihnen Geschickt.
"Somit noch 18 Männer verblieben. Das nächste Spiel wird sich um euer Geschick in der Geisterwelt handeln. Morgen Nachmittag werden 8 von euch 10 Männern verlieren. Naozumi, du wirst deinen Vorteil vor dem Beginn erhalten." ihr Vater sah zu Yuna. "Wünscht du dir einen der Anwärter morgen zum Tee in der Geisterwelt?"

"Ich bin neugierig warum Naozumi das als Representation für mich ausgewählt hat. Ich würde ihn deswegen gerne fragen.", sagte sie ehrlich und sah zu den Samurai.
"Wollt ihr mir morgen beim Tee Gesellschaft leisten?"
Er musste sie in der Menschenwelt kennen. Wie sonst kam er auf die Idee?
Vielleicht fand sie heraus wer er war.

Der Mann verbeugte sich dankend und als Annahme für ihren Vorschlag. Als sich ihr Vater dann aufrichtete und die Männer hinfort schickte verschwanden wieder die Geschenke und tauchten in Yunas Zimmer auf. "Ich würde dir raten auszumisten und nur zu behalten was dir wirklich gefällt." sonst ist ihr Zimmer ja voll mit Schrott. Das ist nicht gut für die Aura. Er konnte sich aber schon denken, was sie heute definitiv probieren würde. Aber er konnte sie zu gut einschätzen als jetzt zu denken das er ihr Herz mit einer Switch gewonnen hat.

"Du hast recht. Warum zum Teufel sollte ich einen Handspiegel aufbewahren. Blumen verwelken eh bald.", sagte sie dann und nickte.
Aber es kam ihr etwas fies vor die Sachen weg zu schmeißen. Immerhin könnten die von ihren bald Ehemann darunter sein. Andererseits würde sie den ja nicht lange behalten.
" Vater? Was wenn ich mich falsch entscheide. Für Jemand der dem Land schadet oder der mich schlägt... Gibt es so etwas wie eine Scheidung in der Geisterwelt?"

Als sie das Ansprach, fühlte er zunächst ehrliche Sorge. Als sie dann die Scheidung ansprach kam ihm ein anderer Gedanke. Er wartete einen Moment ab, ehe er Antwortete. "Für jedes Problem gibt es eine Lösung. Nicht jeder Weg mag dir gefallen, aber du bist und bleibst die Herrin der Geisterwelt. Wer nicht vom Geisterfest verschlungen wird, und sich Unwürdig erweist wird langsam seiner Energie beraubt die er verschwendet dir zu Schaden." er rollte das Papier zusammen und richtete sich auf. "Wenn du dich vor deinem Mann fürchtest, wirst du vor der Geisterwelt keinen Stand halten können. Löse dich von der Menschen Welt und ihren Werten, sonst wirst du dein Schicksal nie akzeptieren."

Yuna sah ihn verwirrt an. "Ich glaube nichts, dass das der richtige Weg ist. Wir Geister ziehen unsere Kraft aus dem Glauben der Menschen. Wie soll ich unserer Welt Kraft schenken wenn ich die Welt sie uns nährt vernachlässige.", erklärte sie ihm diplomatisch.
Sie war selbst erstaunt wie viel Sinn das ergab. Wo kam das denn aufeinmal her?

Ihr Vater bot ihr seine Hand an um sie zurück ins Haus zu führen. "Natürlich darfst du die Menschen Welt nicht vernachlässigen. Was schwebt dir denn vor? Möchtest du die Menschen dazu bewegen unsere Schreine zu Besuchen? Die Menschen der heutigen Zeit sind nicht so einfach von alten Werten zu überzeugen. Das kommt dir doch sicher bekannt vor." neckte er sie mit einem sanften Ton. "Die Menschen sind schnell lebig. Nichts darf still stehen, man darf nichts falsch machen. Dabei bietet das Leben so viel mehr, wenn man sich auch auf falsche Entscheidungen einlässt. Am Ende bereuen die Menschen nicht die falschen Entscheidungen, sondern die die sie nicht getroffen haben."

"Videospiel.", sagte sie ihm dazu.
"Dadurch halten sich andere alte Religionen am Leben warum nicht auch wir? Schau dir God of War, Hellblade und Hades an. Wir könnten ein Projekt unterstützen was sich mit den Entwicklung von Videospielen auseinander setzt und da Kitsune abbildet. So regen wir das Interesse an. Sie könnten unseren Schrein als Vorlage nutzen um so mehr Besucher hier her zu ziehen. Oder Filme, Fernsehserien. Asiatische Dramen sind jetzt auch überall in der Welt beliebt. Animes und Mangas. Das könnten wir alles Fördern. Ich meine schau dir an wie sich das Bild von Vampiren und Werwölfen gewandelt hat! Wir brauchen bessere PR. "
Sie würde dabei sogar ganz Feuer und Flamme. Denn das war etwas was sie schon immer fasziniert hat.

Ihr Vater lachte darauf hin. Für ihn war das unvorstellbar. "Hat der junge Mann dich deshalb so überzeugt?" er hob die Augenbraue und blickte voraus. Wenn das klappen sollte, dann wäre das ein Weg. "Sobald du hier die Geisterwelt regierst, wirst du deine Entscheidungen treffen dürfen." er wollte sie nicht entmutigen. Wenn sie damit hier blieb und den Fleiß rein Steckt, wieso denn nicht? Er hatte es eben gesagt und möchte sich nicht widersprechen. "Ich werde nicht da sein um das Ergebnis zu sehen. Aber ich vertraue auf dein Urteil."

"Wo gehst du hin? Wirst du sterben?", fragte Yuna ihn und ihre Stimmung kippte.
Sie war tatsächlich traurig. Das hatte sie nicht erwartet immerhin hatte sie ihn in den letzten 10 Jahren nicht gesehen oder von ihn gehört.
Aber er war ihr Vater und auch wenn er andere Ansichten hatte als sie, würde es sie stark mitnehmen ihn nie wieder sehen zu können.

"Wir werden alle mal sterben." sagte er gelassen. "Ich werde dann sterben, wenn es für mich keinen Nutzen mehr hier gibt. Ich hoffe, das wird schnell passieren, denn dann weiß ich, dass du diese Welt alleine meistern kannst. Wenn wir annehmen, dass dein Partner mysteriöser Weiße verschwindet." dabei spielte auf ihr Gedanken der Scheidung zu. "Weist du was erleichternd ist? Nur ein Kind zu haben. Ich wäre nicht bereit dazu, zu Testen wer der rechtmäßige Herr beziehungsweise Herrin der Geisterwelt ist, nur um selbst nach und nach meine Kinder ins Jenseits zu begleiten." auch etwas, was auf sie zukommen könnte.

"Warum änderst du die Regeln dann nciht? Ich meine wenn du sie nicht ändern kannst, wer dann?"
Das war ein problem was sie nie vestanden hatte. ihr Vater war der Herscher. Wenn ihn etwas nicht gefiel, sollte er es doch ändern!
Gerade wenn es um etwas grausames ging, wie seine Kinder zu Rivalen machen. Yuna würde das niemals tun! Wenn sie mehrere Kinder haben sollte, würde sie klar regeln wer was bekommt. Und wer der Herscher werden sollte! Niemand würde leer ausgehen.