Skarde grinste lüstern und leckte sich kurz über die Lippen ehe er mit der Hand über seinen Bart wischt um den ganzen Speichel weg zu wischen. "Du hättest nur leise hilfe sagen müssen."
Tilda kniff die Augen an und fuhr ihre Nägel in die Baumrinde.
"Oder hast du das vergessen?" sagte er amüsiert und ging auf sie zu. Zwar wirkte Tilda als würde sie sich langsam auf einen Kampf vorbereiten doch sie hielt inne als Skarde seine Arme um sie Schlang und sanft an sich drückte. Er strich ihr über den Rücken, massierte dabei sanft ihre Haut, ihre Schulter und ihren Nacken. Er fuhr ihr durch die Haare und schmieg sie liebevoll an sich.
Tilda wusste im ersten Moment garnicht, wie sehr sie diese Berührung benötigte. Die ganze Anspannung die sie bis eben gefühlt hatte löste er langsam mit seinen großen, festen Händen. Sie konnte nicht anders als sich an ihn zu Schmiegen, ihren Kopf an seiner Brust abzulegen und seinen betörenden Duft einzuatmen. Roch er schon immer so gut? Sie merkte das sich auch langsam ihr Geist entspannte, sie am liebsten so in seinen Armen einschlafen würde aber das ging nicht. Sie öffnete die Augen. "Mein Vater wird mich suchen, ich sollte gehen."
"Dann gehen wir."
Sie blickte zu ihm hoch und grinste wieder frech. Sie hauchte ihm leise ins Ohr. "Ich werde nicht mit dir Essen."
Skarde verdrehte lächelnd die Augen. "Aber du wirst auch nicht mit jemand anderen Essen." Und wenn doch, gibt es wieder eine Liste.
Tilda biss noch mal sanft seinen Hals, ehe sie sich aus der Umarmung löste und mit mehr halt durch den Wald lief. Ihre Knie waren noch weich, aber sie musste jetzt gehen und sie wollte nicht von Skarde getragen werden. Sie schaffte es sogar abstand aufzubauen, oder vielleicht ließ er es einfach zu. Als sie das nächste Mal zurück blickte, sah sie wie er seine Hose abtastete und überlegte. Sein blick traf ihren und Tilda zuckte mit den Schultern. Nein, sie hat ihm nichts geklaut. Das hätte er an ihrem Gesicht ablesen können. Also ging Skarde noch mal zurück, und das amüsierte Tilda dann doch wieder. Sein essen wird Kalt, wenn noch überhaupt etwas gutes Übrig bleibt.
Tilda richtete ihre Haare währen sie in das Dorf zurück ging. Sammelte die kleinen Äste aus den Haaren, Korrigierte ihr Hemd und atmete tief durch.
Tilda saß neben ihrem Vater, auf ihrem Stuhl. Es war wie immer Laut, Musik spielte, Leute lachten und unterhielten sich. Arne fragte sie, ob sie die Sache mit Leif geklärt hat und sie zuckte mit den Schultern. "Ich habs ihm gesagt und... ich hoffe er hat es geschnallt." seufzte sie und Arne nickte. Tilda spielte mit einer Haarsträhne und überlegte, worüber sie mit Skarden heute alles gesprochen hatten. Ob es jetzt schon Ratsam währe sich etwas anzufressen. Ihr Blick glitt zu den üppigeren Frauen, sie sind nicht Agil genug, und Tilda hat heute wieder gesehen dass es ihr im Kampf selbst mit einem Felsen wir Skarden viele Vorteile brachte. Dann wiederum, bringt ihr die Agilität nichts auf dem Schiff wenn sie am Verhungern ist. Die werden hier doch alle Denken sie wäre Schwanger, wenn sie anfängt sich einen Bauch anzufressen. Oh das Drama würde sich wie ein Lauffeuer verbreiten.
Sie stellte sich vor wie es wäre mit Skarden ein Kind geschenkt zu bekommen. Ob die Götter das zulassen würden? Oder für ihn andere Pläne hatten? Was wird mit ihm, wenn sie Valhalla finden? Wenn er sein Ziel erreicht hat? Aber was sie am meisten Beschäftigte war, was macht sie? Die Menschen nach Valhalla führen? Bote Spielen? Sesshaft werden? Hier? In Valhalla? Würde sie die nächste Gelegenheit nutzen und in den Krieg ziehen, als Schildfrau? Mit oder ohne Skarden? Wo bleibt er eigentlich?
Tildas Augen suchten zum duzenden Mal die Männer ab. Sie sollte ihn doch sehen können, seinen Blick auf ihrem Körper spüren.
Die Tore zum Speisesaals wurden aufgeschlagen. Paar Männer trugen den den geschundenen Körper von Skarde rein. Er stolperte über seine eigene Beine. Sein Gesicht war grün und blau geschlagen, geschwollen und an der Stirn, Wange und Lippe aufgeplatzt. Leif? Nein, das hätte Leif nicht geschafft. Tilda sah zu Arne, der wiederum zu Tilda sah ehe er sich aufrichtete. Der Saal war ruhig, bis auf leises Getuschel.
Die Männer warfen Skarde Arne vor die Füße. Skarde versucht sich auf an den Stufen aufzufangen, aber sein Körper war zu schwer, zu schwach. Seine Hand rutschte ab und er kam mit dem Kopf an der Kante auf. Sein Körper war vom schmerz gelähmt. Sein Kopf von den vielen Schlägen durcheinander, als wäre er betrunken. Er hielt sich den Magen, es fühlte sich an als würde man immer noch auf ihn eintreten.
"Erklärt euch." sagte Arne streng und die Männer blickten zu Tilda und dann wieder zu Arne. "Estra, die Sammelerin hat gesehen wie dieses Schwein Tilda im Wald belästigt hat, verschleppt und vergewaltigt hat."
Arne runztelte die Stirn und sah zu Tilda, ehe er aus der Richtung der Krieger eine bekannte Stimmer ertönen hörte. Der Axt-Mann Sverrir richtete sich auf. "Ich hab auch gesehen wie er sie seit der Ankunft belästigt. Im Flur, die Schläge im Schlafzimmer."
Arnes Blick wurde ernster, fester, als er Tildas Erklärung abwartete. Er konnte sich nicht vorstellen, dass seine Tochter so etwas verschweigen würde und doch ahnte er böses. War ihr Stolz so hoch, dass sie das nicht zugeben wollte?