Skarde folgte einem Trampelpfad der ihm bei seinem Weg Flussaufwärts über den weg gekommen ist. Das heißt hier müsste es irgendwo bald die Stadt Kattegatgeben. Hm, der Gedanke an ein heißes Bad, ein Bier. Odin, er würde er alles für ein Bier hergeben. Aber bald war er da. Bald wird seine Reise nach Valhalla ein neues Kapitel haben. Er hat sich während seiner Reise sein perfektes Schiff ausgemalt. Die Riemen, die Bolzen. Selbst die Nähte und der Falz der Plane.
Der Trampelpfad führte ihn Tief durch den Wald, wahrscheinlich war das eine Strecke zum Fluss um Pferde rasten zu lassen. Über einen Hügel hin weg sah er eine Lichtung, doch als er oben angekommen war, folgten hinter dem grünen Fleck wieder dichter Wald. Die Stadt muss also noch einen langen Fußweg vor sich haben. Doch vor sich sah er das erste Anzeichen von Leben. Eine Frau. Ein Geist vielleicht? Spielt ihm sein Verstand einen Streich? Er beschmunzelte den Gedanken nur und lief durch das teilweise hoch gewachsene Graß.
Die rothaarige Frau legte ihren Kopf hinter und betrachtete ihn Kopfüber. Wie ein Reh, wenige Tage zu vor, hielt sie inne. Ihre Augen klebten an seinem Anblick. Und ganz und gar nicht, wie ein Reh, witterte sie die Gefahr bevor er sich ihr nähern konnte. Er sah dass sie nach etwas griff. Im Sonnenlicht glänzte das Metall auf und blendete ihn. War das Absicht? Das war geschickt. Er musste die Augen kurz zusammen kneifen und blieb stehen.
"Ich suche den Weg nach Kattegat." sagte er und hielt sich das Licht von den Augen.
Die Frau drehte sich auf der Wiese, lächelte nun freundlich und zeigte Stumm in eine Richtung. Scheinbar war sie hier sicher genug niemand anderen anzutreffen. Er hat Geschichten über die mächtige Stadt gehört. Und die Frauen dort. Aber sie überraschte ihn doch ein wenig.
"Danke." sagte er knapp und lief mit dem selben abstand zu ihr, in die Richtung in die sie gezeigt hatte.
Zwar sah er kein Weg, kein Pfad aber die Frau war auch zu Fuß. Er hat kein Pferd gesehen oder gehört. Vielleicht ist es ja eine Abkürzung. Doch hinter dem immer dem dichter werdenden Wald stellte sich ihm eine Sackgasse in den Weg. Eine Felswand, durchwuchert und bedeckt mit Efeu. Ist er abgekommen?
Doch darüber konnte er sich keine Gedanken mehr machen, denn er hörte das Tiefe knurren eines Braunbärs. War das eine Falle? Es war eine Falle. Er blick langsam hinter sich und suchte die Bäume nach dem Raubtier ab und doch zu seinem Glück war dieser noch nicht ganz ausgewachsen. Vielleicht erst 3 oder 4 Jahre. Und dadurch um so Kampffreudiger. Aber er wäre jetzt nicht hier, wenn er sich nicht gegen ein Tier anlegen könnte.
Den Bären zu erschlagen war einfach. Auch wenn geschafft hatte ihm mit seinen Klauen ein über seine Schulter zu ziehen. Naja, so hätte er immerhin etwas zum Tausch für sein Bier. Mit dem 120 Kilo schwerem Biest ging er seinen Trampelpfad wieder zurück. War die Frau noch da? Vielleicht wird er in der Lichtung auch erstmal selbst rast halten, wenn nicht. Vielleicht sieht er auch ihre Spur zurück in ihr Dorf. Oder Kattegat.
Doch zu ihre Glück, lag sie immer noch Seelenruhig in der Wiese. Auch wenn sie ihn nun von weitem betrachtete und dem Bären das er über seinen Schultern trug. Oh ja, er konnte an ihrem Gesicht sehen wie sie sich daran erfreute, dass er wieder kam. Sie hat ihm also eine Falle gestellt, doch mit den gehobenen Augenbraue konnte er auch ablesen, dass sie nicht erwartet hatte, dass er mit leeren Händen zurück kommt. Was? Hätte er fliehen sollen? Wegen einem Tierchen?
Er trat näher an sie und ließ den Bär von seinen Schultern fallen. Er stöhnte auf als die Last von ihm viel und kreiste die verletzte Schulter. "Ein Bier, und ein Bett." sagte er dieses mal streng. Sie ist ihm etwas Schuldig.