Grenzgänger

Rae legte den Kopf schief. "Badest du etwa in Kleidung?" Die Frage war irgendwo berechtigt. Aber Marah wusste nicht was sie antworten sollte. "Ich dachte nicht dass du vor, das du mich, das.. ähm." sie hörte wie das Wasser leicht pätschelte und als sie spickte hatte er sein Körper weiter ins Wasser gesenkt. Sein blick war müde und erschöpft und doch gab er sich mühe ihr aufmerksam zu zu hören.
"Er hat dich zum zweiten mal verraten. Du hast das richtige gemacht. Wie fühlst du dich jetzt?"
Er lenkte sein Körper durch das Wasser vor zum Rand der Quelle so das er sich mit den Armen abstützte und Marah näher gekommen ist. "Ich glaube ja das schlimmste was der Streit ausgelöst hat war nicht dass das Band gerissen ist, sondern dass es dich zerrissen hat." seine Augen glitten über Marah, über ihren Körper und sie fühlte auch dass er in ihren Geist blickte, ungefragt. "Ich dachte du nimmst dir das Leben." und sie merkte dass die Augen in ihrem Geist auch nur danach gesucht hatten. Und es beruhigte ihn, friedlich konnte er einen Stern vom Himmel nehmen und weg Schnippsen.
"Du hast mir sorgen bereitet. Kann ich etwas für dich tun, damit es dir besser geht?"
Marah schüttelte den Kopf. Nein.. nein was sie eigentlich sagen wollte war. "Tyler ... ich hab mit ihm einen Packt er kann uns nicht verraten. Er ist also keine Gefahr für uns."
"Sehr gut." sagte Rae ruhig und sah sie abwartend an.

Das schien ihm... egal zu sein. Nein das konnte sie sich nicht vorstellen. Marah wusste das ihm das Wohlergehen seines Volkes wichtig war. Aber war ihr Wohlergehen genauso wichtig? Wichtiger?
Sie seufzte und rutschte an der Wand nach unten so das sie saß. Schau in sein Gesicht. Nicht auf die nackten Arme. Aber es war schwerer als sie dachte.
"Ich hab Angst das er mit seinen Vorwürfen recht hat. Aber das ist etwas das ich mit mir selbst ausmachen muss."
Sie sah Rae in seine strahlend blauen Augen. "Was auch immer danach mit mir passiert ist. Was auch immer ich getan habe.... Ich hab dir weh getan. Ich hab Nolan... in einer Art verletzt und das tut mir leid. So sehr."
Sie hörte noch immer Raes verzweifelte Stimme. "Ich hab deine Angst gespürt und deine Wut. Ich hoffe, dass du sie etwas ablegen konntest und mir verzeihen kannst. Das ich zu Amarantha gerannt bin... Das Jyla umsonst gestorben ist... Das ich den Jungen umsonst ermordet habe... Das ich nicht auf dich gehört habe... Das ich dich und deinen Hof in Gefahr gebracht habe... Dir weh getan habe. Es tut mir wirklich leid."

Rae legte den Kopf leicht schief und lächelte müde. "Marah. Da gibt es nicht zu verzeihen, du bist mir nichts Schuldig. Aber wenn du das hören musst dann ja. Ich verzeihe dir. Alles. Es würde mir aber besser gefallen wenn du nicht denkst dass alles was passiert ist umsonst war. Du hast vielleicht nicht deinen Verlobten gerettet, aber du hast dich gerettet. Stell dir vor, du würdest jetzt immer noch warten, in der Menschenwelt. Du könntest keinen Abschluss finden, kein Ende. Wüsstest nichts oder schlimmer. Sein Plan hätte geklappt, vielleicht hätte er dich an Amaranthas Hof gebracht und du würdest dort als ihre Sklavin leben wie er. Oder als seine? Dein Leben hätte in so viele Richtungen verlaufen können und du bist gerade mir in die Hände gerannt. Das werde ich niemals beruhen."
"Warum?" hauchte Marah irritiert von allem was er sagte. Warum wurde er nicht wütend? Wie Tyler? Warum schenkte er ihr so viel... liebe? Während sie einfach da ist und seine ganze Welt auf den Kopf stellt. Ihn verletzt und...
"Ich mag dich." er hob den Kopf und grinste schief und charmant. "Du bist zwar ein kleiner Quälgeist aber du hast es mir angetan. Alles andere wäre gelogen. Ich bin interessiert an dir, wer du bist und was du aus dir machst. Ich möchte ein Teil deines Lebens sein und bisher sehe ich meine einzige Rolle darin dich zu unterstützten bei dem was du dir in den Kopf setzt. Oder bei den Versprechen die zu zu erfüllen hast" sagte er und hob beispielhaft seinen Arm mit den Ranken.
(ja der arm, mit den Tattos. Der Arm, nicht der andere, der mit den Tattoos.)

Marahs Herz begann schneller zu schlagen. Vor Aufregung? Wegen seinen Worten? Aber war das nicht genau das was tyler gesagt hatte? Seine Angst das sie und Rae... Nein das war nicht richtig. Sie sollte aufhören darüber nach zu denken was Tyler wollte und endlich darüber nachdenken wer sie war und was sie wollte.
"Sind diese Versprechen jetzt nicht mehr nichtig?", fragte Marah und sah zu den Tattoos.
"Ich habe nichts mehr was mich in der Menschenwelt hält. Und die Mahlzeiten haben sich darauf bezogen. Und wenn ich eh hier bleibe, dann sind auch die zwei Wochen egal oder nicht?"

"Wenn du dich jetzt dazu entschieden hast für immer hier zu bleiben und die Menschenwelt zurück zu lassen dann Theoretisch ja. Aber der Pakt bleibt bestehen bis Amarantha tod ist. Nur so können wir es wieder lösen." sagte er ruhig und senkte seinen Arm wieder. Er fuhr seinen Finger über den Rand der Quelle und verteilte ein paar Tropfen Wasser auf den Steinen. "Du könntest dich ja umentscheiden... und dann hätte der Pakt wieder Wirkung."
"Was meinst du mit umentscheiden?" fragte Marah kurz geschockt.
"Hier bleiben zu wollen." er sprach hier nicht von Tyler und Marah entspannte sich wieder. "Vielleicht gefällt dir irgendwann der Herbsthof mehr und möchtest da hin ziehen."
"Ist das nicht der Hof wo Mors Schwester ist?"
Rae nickte knapp. "Das war nur ein Beispiel. Aber wir bekommen bald Besucht von Eris. Ich muss noch überlegen wie ich das Morfydd beibringe."

"Am besten Morgen in Nolans Beisein. Dann hat sie genug Zeit sich darauf vor zu bereiten.", schlug Marah vor und sah Rae beim baden zu.
Dabei hatte sie auch nicht mehr an als ihren Schlafanzug. Noch immer.
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Gott sei dank war das nicht so peinlich. Wenn sie nicht immer noch Barfuß wäre, würde es gar nicht auffallen.
"Das heißt wenn Amarantha tot ist, werden die Tattoos verschwinden. Und du auch nicht mehr in meinen Kopf sein?" Diese Vorstellung machte sie irgendwie traurig.

Rae hob die Augenbraue und lächelte keck. "Als könnte ich die Finger von dir lassen, Marah. Der Pakt stärkt die Brücke wenn ich bei Amarantha bin. Ansonsten könnte ich weiterhin meine Spielchen treiben." sagte er gelassen und richtete sich auf. Der Beckenrand war gerade so hoch dass sie das V seiner Hüften sehen konnte. "Du wirst es nur schwerer haben mich zu rufen." wobei sich Rae garnicht so sicher war. Vielleicht könnte das Band was sie sah ebenso als Brücke dienen. Daran ziehen? Wackeln? Darüber die Brücke aufbauen?
Er ging langsam zurück und ließ sein Körper wieder ins Wasser senken. Trieb und sah sich die Sterne an.
Und wenn dir das nicht gefällt kannst du dir bis dahin einen anderen Pakt überlegen den ich dir nicht abschlagen kann.

Marahs Blick haftete natürlich an dem V seiner Hüfte. Wie konnte sie auch nicht? Fast gingen seine Worte unter. So sehr rauschte das Blut in ihren spitzen Ohren.
Aber eben nur fast. Und was sie hörte, brachte sie zum schmunzeln.
"Wer sagt denn, dass ich einen neuen Pakt will? Vielleicht genieße ich ja meine neue Freiheit dann. Oder ich nutze die neu gewonnene Fläche für andere Abkommen."
Doch sie sah zu ihrer Hand und Unterarm und Rae konnte sehen wie glücklich sie es betrachtete. Wie erleichtert sie war.
Dann wiederum wenn nur du mich nerven kannst, wäre das ziemlich unfair. Einen Pakt sollte ich mir immer erhalten... Es sei denn ich kann dich auch durch unsere Sterne nerven.
Neugierig griff sie nach den Sternenband, stellte sich vor das sie es wirklich wie ein Band nahm. Das die Galaxy wie ein Stoff war, den sie packte und das sie ihn daran zu sich zog.

Rae schien aus dem Wasser praktisch auf zu schrecken als sie daran zog. Er stand da, tropfend und sah sie heftig Atmend an. "Mach das nicht." sagte er knapp und Marah erhob ihre Hände als würde sie das Band fallen lassen.
1. Er hat es deutlich gespürt.
2. Was löste es in ihm aus? Sie dachte an Nolan... wie er Mor geküsst hatte.... und Kage? Als sie an ihrer Verbindung gezogen hatte ist er geblieben und hat mir ihr geredet.
"Tschuldige." sagte sie und ihre Augen glitten wieder über seinen Körper. Rae fasste sich aber nicht ans Herz sondern an seinen Magen, als würde er sich von dem Schreck erholen.
"weist du was du da tust?" fragte er und Marah zögerte.
"Ich..."
"Das ist kein Vorwurf." fügte er hinzu und sah an sich hinab. "Es fühlt sich an als würdest du Mauern zerbrechen die... ich mir aufgebaut habe um meinen Abstand vor dir zu wahren." erklärte er.

"Ehrlich gesagt verstehe ich nur Bahnhof von diesen Band und versuche rauszufinden wie es funktioniert. Wie die Bänder überhaupt funktionieren."
Sie atmete etwas heftiger. "Bei Mor und Nolan... Da hat es zu einen Kuss geführt, als ich es berührt hatte. Hat er mir vorhin gesagt. Kages ist bei mir geblieben und hat mir mir geredet und geholfen als ich unsere Band berührt hatte. Also Kage und meins. Aber das hier... Ist so anders. Ich hab ehrlich keine Ahnung was ich gemacht habe. Oder wie es sich für dich anfühlt. Aber ich will lernen wie es funktioniert. Okaroth hat mir diese Gabe gegeben. Es muss einen Grund dafür geben."
Sie legte den Kopf schief. "Vielleicht kannst du auch damit interagieren. Komm in meinen Kopf. Damit du es siehst. Versuche etwas damit zu tun."
Was machte sie hier. Sie war aufgeregt, neugierig und.... erregt? Was zur Hölle wollte sie denn, dass passiert?! Rae war hier nackt!
"Aber das muss nicht jetzt sein.", sagte sie um sich selber zu beruhigen. "Die bist erschöpft und müde. Ich sollte dich in Ruhe lassen."

"Du wolltest hier sein." er sah zu Tür. "Auch wenn du wohl genötigt wurdest über deinen eigenen Schatten zu springen. Also werde ich dich nicht weg schicken." er sah runter zum Wasser, ja was hat er erwartet? Er schloss die Augen und versuchte durch Marahs Augen hindurch zu sehen. Er sah sich in der Quelle und musste Schmunzeln.
"Ich sehe in dem Licht ja richtig gut aus." sagte er selbst und Marah quitschte innerlich auf. Er war in ihrem Kopf und sie konnte sich nicht anders helfen als zuzustimmen, auch wenn sie es garnicht wirklich wollte. Sie sah weg und Rae lachte leicht auf.
"Du musst mich schon ansehen damit ich weiß wo das Band ist." sagte er und Marah schob ihren Blick wieder zu dem sündhaft heißen Fae.
"Danke." merkte er neckend an und versuchte aus dritter Perspektive selbst nach dem Band zu greifen. Er führte seine Hand etwas unbeholfen in die Richtung da für ihn alles gespiegelt war, doch seine Finger kitzelten das Band. Er versuchte es zu umgreifen und griff einfach hindurch. "Ich glaube das ist etwas was nur du kannst."

Sie spürte wie er sich zurück ziehen wollte.
"Warte. Geh noch nicht." Sie sah zu dem Band und dann zu ihm. "Nicht erschrecken." Sie legte dieses Mal ihre Hand darum. Da er in ihrem Kopf war, konnte er es genauso spüren wie sie.
"Es ist so anders als die anderen Bänder. Ich frage mich warum. Es ist nicht materiell. Aber ich kann es berühren. Und doch werde ich es nie durchtrennen können."
Sie fuhr mit der Hand durch das Band. Doch nichts passierte. Die Sterne blieben an ihrer Stelle. Schwebten etwas aus dem Weg und dann wieder an ihren Platz.
Marah lies die Hand wieder sinken und sah zu Rae. "Schade eigentlich, dass du es nicht sehen kannst. Oder damit umgehen. Dann wiederum ist es etwas womit nur ich dich nerven kann."
Sie kicherte und pustete ein paar der Sterne an und durch das Band ging eine Welle. Die Sterne zitterten als würden sie kichern. Bis sie bei ihm ankamen. Ihr Blick klebte wieder an seinen Muskeln. Nicht zu sehr daran denken Marah. Er ist noch immer in deinen Kopf! Sie konzentrierte sich nicht auf die nackte haut sondern auf die Sterne und seine Augen.

Rae stand in dem Wasser, er sah sich, wie er tief die Luft einzog während er darauf wartete das das Zittern ihn erreichte und als er es tat öffnete er die Augen und war nicht mehr in Marahs Kopf. Ja er fühlte sich näher bei ihr. Fühlte noch das Ziehen von vor wenigen Augenblicken und das zittern.
"Komm zu mir in die Quelle." sagte er was absolut nicht das war was er im Kopf hatte. Er wollte eigentlich sagen, dass er ihr erklären möchte wie es ihn fühlen lässt, was in ihm vor geht doch das war was raus kam. "Ich will dich berühren." Immerhin ist ihm nicht raus gerutscht dass er sie flach legen möchte. Rae lief wieder an den Rand, das sein Schritt nur so weit bedeckte wie nötig. "Es ist nicht der richtige Zeitpunkt das... ist mir klar. Aber das ist... was ich will seit dem ich dir diesen Ort gezeigt habe." er war einfach ehrlich denn sie zwang ihn nicht dazu das für sie zu fühlen, sie zwang ihn dazu endlich zu sagen was er geheim hielt.

Marahs Kopf war wie leer gefegt. Sie spürte ihren Herzschlag im gesamten Körper. Die Hitze die sich in ihr ausbreitete.
Heilige Scheiße. Was passierte hier? Genau das was Tyler ihr gesagt hatte. Nein sie sollte sich zusammen reißen. Nolan hatte sie berührt, das war doch ein normales verlangen nach Nähe oder? Das war nichts besonderes. Sie sollte nicht zu viel hinein interpretieren. Dann war aber die Art wie er sie ansah.
"Ich hab keinen Badeanzug an.", war alles was ihr als Ausrede einfiel. Sie wollte ihn berühren. So sehr. Und genau das lies sie zurück schrecken.
Sie hielt ihre Hand auf ihr wild schlagendes Herz.
"Alles was ich dir anbieten kann ist meine Hand."
Sie sah zu ihrer tätowierten Hand und hielt sie ihn offen hin, so das er sie berühren konnte, wenn er wollte.
Eine Berührung. Und dann würde sie gehen. Sie musste ihn berühren einfach um zu zeigen, dass es normal war. Das hier war normal verdammt! Nein sie würde sich diesen Moment nicht von Tyler zerstören lassen, aber das schlechte Gewissen nagte an ihr. Sie hasste es, aber es fraß sich in sie rein.

Rae beugte sich leicht über den Rand und streckte seine Hand raus um ihre zu brühren. Das war bei weitem nicht das was er im Kopf hatte und er kämpft mit den überwältigen Wellen an verlangen sie einfach zu sich ins Wasser zu ziehen und zu küssen. Doch für einen Moment sah er nur zu der Hand die sich mit ihrer verschränkte. Er fühlte ihren Herzschlag in jeder Vene ihrer Finger. Zu gerne würde er ihr den selben gefallen tun und an dem Band ziehen aber das konnte er nicht. Das einzige was er hatte...
Rae zog sie mit einem ruck zu sich so dass sie vor stolperte, auf schreckte und ihre Augen wurden ganz groß. Wie ein verschrecktes Reh das in die Falle getappt war. Und doch wieder, wo sein Geist schon dabei war seine Lippen mit ihren zu verschmelzen, schob sein Verstand sein Kopf zur Seite und fing sie in einer Umarmung auf. Presste sie gegen seinen nackten nassen Oberkörper und hielt sie einfach fest. Die einzige Barriere war die hüfthohe Mauer die sie auseinander hielt.
"Ich liebe dich Marah. Und ich werde dir jede Zeit der Welt geben, bist du mit mir diese Gefühle erforschen willst."

Marah quietschte, als sie nach vorne stolperte und in Raes Arme landete. Fast automatisch schlang sie die Arme um ihn. Ihre Augen waren aufgerissen und sie konnte nicht anders als zu keuchen. Ihr Herzschlag war stärker als vorher schon. Und das hielt sie nicht für möglich. Sie musste in seinen Armen pulsieren verdammt!
Erschrocken berührte sie ihre Lippen mit den Fingern. Sie hatte mit einen Kuss gerechnet. Sie hatte so fest mit einen Kuss gerechnet verdammt!
Aber vielleicht war das besser so.
Liebe... Liebe kommt in verschiedenen Formen. Das hatte Nolan ihr klar gemacht.
Und trotzdem war Marah so gerührt, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen. Sie war verwirrt von ihren eigenen Gefühlen. Gerade vor ein paar Stunden war sie noch verlobt gewesen und jetzt das!
Sie wollte ihn fragen, welche Form von Liebe. Es lag schon auf ihrer Zunge. Aber sie war sich sicher, wenn ihr Herz noch schneller schlug, würde sie ohnmächtig.
Nein sie müsste es so entgegen nehmen, wie es kam. Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter und schloss für einen Moment die Augen. Bis sie sich etwas beruhigt hatte.
"Ich sollte ins Bett. Es war für und beide ein harter Tag.", hauchte sie nach einer Weile.

Auf ihre Worte hinweg löste er zögerlich die Umarmung und sah sie an. Schmunzelte über die Nassen stellen auf ihrem Oberteil und nickte. "Wenn du möchtest. Ich schicke dich nicht weg." wiederholte er nur noch mal aber Marah drehte sich auf der Stelle um und marschierte zur Tür. Das tat sie auch nur um es sich nicht wieder zu überlegen. Rae lehnte sich über den Quellenrand und stützte seine Arme daran ab.
Sie öffnete die Tür und sah über die Schulter. "Gute Nacht Rae und... bis morgen." sagte sie um nicht unhöflich zu wirken. Das wollte sie nicht, nein sie wollte so viel von ihm und erlaubte sich nichts davon.
"Gute Nacht Marah." sagte er sanft und sah wie sie hinter der Tür verschwand. Er atmete tief aus und lies sich wieder im Wasser nieder und sah sich die Sterne an.

(wenn du willst hat Nolan im Flur gewartet/gelauscht oder wir gehen zum nächsten Tag über)

Marah wusste nicht was sie beim Frühstück erwartet hatte. Aber es war normal. Rae überfiel sie nicht und niemand starrte sie an. Nolan erzählte ihr vom Trainingsplan. Morfydd schien auszuschlafen, was Raes Plan mit ihr behinderte.
Aber dafür gab es das Abendessen.

Nolan wollte beim Training unbedingt wissen was in der Quelle passiert war, doch Marah behielt es für sich. Er bekam aus ihr nichts raus. Aber er sah wie Marah beim Abendessen immer wieder zu Rae starrte.
Als Morfydd dazu kam, spannte sich dieser allerdings an.
Morfydd blieb verwirrt stehen und setzte sich vorsichtig.
"Haus raus Rae. Was ist los?"
"Eris wird vorbei kommen."
Marah erstarrte und sah Rae geschockt an.
"Wann?!"
"Bald... Vor deinen Geburtstag noch."
"Der ist nächstes Wochenende!! Du hast ihn hier her eingeladen?! Diesen Verräter."
Marah sah zu Nolan der bereit war aufzuspringen, sollte Morfydd sich dafür entscheiden, auf zu springen und etwas zu zerstören.
"Warum?!"

Rae hob die Hände. "Wir sollten mit dem Ausdruck Verräter vorsichtig umgehen, findest du nicht, Morfydd?" denn der größte Verräter in der Geschichte, der Titel wird für Rae reserviert sobald Amarantha tod ist. Morfydd verstummt für einen Moment und sah Rae wartend an.
Rae klopfte mit dem Finger auf dem Tisch als er seine Worte zusammen suchte. "Ich denke es ist Schlau verbündete zu haben. Und der Vorwand dass er deine Schwester geheiratet reicht aus um vor Amaratha das zu verklären. Noch dazu möchte ich dass du sie wieder siehst, nicht ihn, auch wenn ich bezweifle dass er sie mit bringen wird. Vielleicht können wir ihn bei seinem Plan unterstützten."
"halt halt halt halt halt.halt. ... halt." sagte nun Nolan und hob die Hand. "Zwei Anschläge?! Sag mal spinnst du? Wir haben schon mit einem genug zu tun und du möchtest dich da einmischen?"
"Ich sage nicht dass wir es ausführen. Oder bei der Umsetzung beteiligt sind. Aber vielleicht braucht Lynna und ihr Kind einen sicheren Ort und den kann ich ihr bieten. Wenn der Spiegel der Weisheit recht hat.. Morfydd, dann sind sie Gefährten. Lynna und Eris."

Morfydds Muskeln gaben nach und sie sank in sich zusammen, als hätte sie aufgegeben.
"Scheiße...", war alles was sie darauf sagen konnte. Träne traten ihr in die Augen. "Und wenn der Spiegel lügt? Du die Fragen falsch gestellt hast?"
Rae sah sie mit gehobener Augenbraue an und Mor schüttelte den Kopf. "Ich vertraue diesem Ding nicht... ich werde sie selbst fragen. Und wenn Eris her kommt. Dann unter meinen Bedingungen! Ich bestimmte den Ort und ob ich mit ihm reden werde!"
Sie ergriff Nolans Hand. "Und Nolan muss mich davon abhalten ihn die Kehle durch zu schneiden."
Rae nickte.
Da das geklärt war, beugte sich nun auch Marah vor. "Du hast den Spiegel befragt. Hat er dir Antworten zu Okaroth gegeben?"
Rae seufzte. "Nicht so eindeutige wie zu Lynna... Es gab ein Handel mit Amarantha. Welchen genau das konnte ich nicht sehen. Aber sie hat sich nicht dran gehalten. Einen Weg gefunden ihn zu umgehen... Das Tattoo kenne ich. Es ist an einer ähnlichen Stelle wie deins."
Marah seufzte. Frustrierend. "Ich verstehe immernoch nicht warum ich dazu in der Lage sein soll sie zu töten. Wenn ihr alle es nicht könnt..."

Nolan hob die Augenbraue und zeigte ihr seine gealterte Hand. Erst verstand Marah nicht was die fünf bedeutete ehe sie sich daran erinnerte an den klaren vergleich. "Was auch immer er dir gegeben hat oder was auch immer du mit genommen hast. Marah. Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte... du kannst das." sagte er fest und alle anderen blieben still. Morfydd sah zu Nolans Hand und nahm sie, versuchte ebenfalls zu verstehen was er da eben gezeigt hatte denn die anderen wussten es noch nicht.
"Du muss es lernen zu Kontrollieren. Das ist alles Marah... du bist dazu geschaffen es zu tun." dabei ließ es sich von Morfydd betatschen. Sie griff nach seiner anderen Hand und merkte, dass sie im vergleich zur anderen faltiger war, mit hellen Leberflecken die die Haut zierten. Morfydd schob beide Hände weg von sich um sie noch mal von weitem zu betrachten und so viel es ihr nicht mehr auf. "Ach du scheiße." hauchte sie und ließ Nolans Hände wieder los.
Rae der ebenfalls noch nicht wusste was das ganz bedeutete sah zu Marah und legte instinktiv seine Hand auf ihren Rücken. "Was ist gestern passiert?"

"Nach der Sache mit Tyler.... War ich ziemlich verzweifelt. Alles ergab keinen Sinn mehr. Ich war umgeben von tosender kalter Dunkelheit im Geist. Das musst du gesehen haben. Ich kann mich nicht an mehr erinnern außer... deiner Bitte aufzuhören weil ich dir weh tue. Dann war da Nolan der mit der Waffe auf meinen Kopf gezielt hat. Er sagt er denkt ich habe Abyssos geöffnet. Für ihn sah es aus wie ein Flammenmeer das von mir ausging. Er hat versucht mich rauszuziehen und dann ist das mit seiner Hand passiert. Also hat er angefangen auf mich zu schießen, damit du auf den Plan trittst. Aber die Kugeln wurden einfach verschluckt."
Marah fühlte sich noch immer unwohl mit der Sache.

Rae hörte Marah aufmerksam zu doch als sie die Waffe er wähnt hatte riss er die Augen auf und sein Kopf drehte sich langsam und bedrohlich zu Nolan. "Okey.. Marah ich glaube es ist meine Schuld gewesen weil ich dich zu erst verrate habe aber hättest du das mit dem Schießen wirklich erwähnen müssen?" fragte Nolan lachend um seine Angst zu überspielen.
Rae blickte für einen Moment ins Leere doch er blinselte und sah wieder zu Marah zurück die nun ihn ansah. "Dann üben wir das doch mal als Abwechslung in der Nacht." schlug er vor. Er sah dann zu Nolan. "Darf ich es mir ansehen?" fragte Rae und Nolan nickte nur, wie könnte er ihm nein sagen?
Nolan schloss die Augen und presste die Lippen zusammen. Doch Rae fiel auf ein Stein vom Herzen als er sah das Nolan sich doch etwas dabei gedacht hatte... es es klang als hätte er wie ein irrer einfach auf sie los gefeuert.
"Interessant..." sagte Rae und lehnte sich zurück. Er dachte nach. "Ja das sieht nach Feuermagie aus." er sah zu Morfydd. Eris besaß die Macht Feuer zu Kontrollieren. "Vielleicht habe ich das ein oder andere Buch dazu."
"Du willst doch nicht das Eris Marah unterrichtet?" sagte Morfydd knapp und Rae schüttelte den Kopf. "Nein. Marah zu zeigen könnte dafür sorgen dass er genau das Gegenteil tut von dem was ich möchte. Uns verraten weil wir für ihn eine zu große Gefahr sind."

"Also willst du mich verstecken, wenn er hier her kommt?"
"Naja...."
"Ist schon ok. Ich verstehe das.", sagte Marah einfach und lächelte leicht wenn auch betrübt. "Aber das mit den Flammen üben... würde ich gerne auf später verschieben... ich weiß nicht wie ich dahin zurück komme und die Kontrolle behalte... Dafür muss ich besser werden."
Eigentlich wollte sie das gar nicht. Aber es war wahrscheinlich der Schlüssel um Amarantha zu töten. Vielleicht sollte sie es erst einmal alleine üben.

Rae musterte Marah und nickte. Sie verstummte. Morfydd verstummte und mit Kage der selten zu Wort kam fiel sein Blick auf Nolan zurück der seine Hände über seine Oberschekel schob und auf seinen Knien ruhte.
"Hast du noch etwas wichtiges erfahren, Rae?" fragte er und Rae schüttelte den Kopf. In dem Moment wo Marah und Morfydd abgelenkt waren mit ihren Gedanken sah nur Nolan und Kage, dass Rae log.
Nolan nickte und sah dann zum Essen zurück. "Gut... dann gehen wir morgen nach Plan weiter und überlegen uns wie wir Eris überzeugen Morfydss Schwester hier abzuladen?"
Morfydd stach ihm dabei mit dem Ellenbogen in die Rippen und Nolan musste darauf hin schmunzeln.

Als das Abendessen beendet war begleitete Rae Marah zu ihrem Zimmer. "Wie gefällt dir die Decke?" fragte er. Marah blinzelte aus den Gedanken raus und sah lächelnd zu Rae. "Es ist wunderschön. Ich hab mit Nolan gestern Stunden lang...die Decke an geguckt." klang das falsch? Aber Rae behielt sein Lächeln bei. "Das freut mich." sagte er und drückte sie fest. "Bitte nimm mir das mit Eris nicht übel. Ich weiß nicht ob ich ihm traue kann, das hat nichts mit dir zu tun."