Watching You.

Charlotte war mit der Situation etwas überfordert. Zum einen lernte sie hier zum ersten Mal Artyoms Nachnamen, sah ihn in diesen unglaublichen Anzug und war geschockt wie gut er darin aussah. Sie wollte sich sofort auf seinen Schoß begeben und ihn küssen.
Aber nein das hier war geschäftlich und sie musste professionell bleiben und vor allem so tun als kennt sie ihn nicht!
"Ich ähm..." Kurz sah sie zu ihrer Cheffin, die ihr zu nickte und Charlotte nickte auch nur und sah zurück zu Artyom.
"Ja es gab einen familiären Notfall." Sie lächelte entschuldigend und setzte sich mit ihrer Cheffin hin und sah zu ihren.... Geliebten?
"Wobei handelt es sich denn bei den Job?"

Artyom winkte ab. "Nein, der Job ist nicht anders als was sie am Freitag gezaubert hatten. Sie haben Probleme in der Familie? Dann ist das vielleicht nicht das richtige, es ist in Russland." sagte er und die Cheffin war sofort erschlagen dass er ihre Ausrede gegen sie verwendete.
"Oh ähm nein, das war nicht so ein ... langanhaltender Notfall, oder Charlotte?" fragte sie sie und Charlotte schluckte und sah ihre Cheffin an. "Nein. Ich ähm. Ich würde aber auch gerne nicht über mein Privatleben sprechen."
"Warum nicht?" fragte Artyom und lehne sich zurück und nippte an seine Kaffee.
"Mein Vater wird 60. Ich suche nach jemandem der sein Geburtstag gestaltet und ich wurde sehr spontan zu der Gala am Freitag eingeladen, sie haben eine wundervolle Präsentation gehalten Miss McMillan. Und ich möchte dass sie etwas ähnliches zum Geburtstag planen. Und wenn sie Private probleme haben möchte ich sie nicht aus ihrer Umgebung raus reisen die sie braucht."
Er sah vor zu der Chefin die ihre Hände massierte und lächelte. Sie unterspielte ihre Nervösität. "Mr Vasiliev. Wenn sie Miss McMillan angagieren wird sie ihnen ein Event gestalten von dem ihre gesamte Familie noch Jahre später schwärmen wird. Das ist ein versprechen."
Er sah die Cheffin prüfend an und stellte den Kaffee zur Seite. "Ich halte sehr wenig von ihrem Versprechen während ich mal zu mal das gefühl bekomme ins Gesicht gelogen zu werden. Was die Umstände sind, weshalb Miss McMillan nicht anwesend sein konnten sind mir letzten Endes egal. Mir geht es viel eher um das Prinzip. Sie war nicht auf der Gästeliste und ich behaupte dass es kein Anruf von einem Notfall gab sondern viel eher dass sie dort nicht Anwesen sein sollte. Mir stellt sich also viel mehr die Frage warum? Warum lügen sie mich an und behaupten dass sie einen Notfall hat anstatt mir zu sagen dass es eine geschlossene Gesellschaft war." Er sah zu Charlotte zurück. "Hatten Sie einfluss darauf, ob sie daran Teilnehmen durften, oder nicht?" er beugte sich leicht vor und sah Charlotte durchdringend in die Augen. "Seien sie ehrlich."

Was machte er hier? Wollte er sie um ihren Job bringen?!
"Ich hatte keinen Einfluss auf die Gästeliste und ob ich darauf stehe.", sagte sie daher ehrlich und vage.
"Ich möchte auf nochmal darauf hinweisen, das McMillan nicht alleine an diesen Project beteiligt war. Sie hat die Leitung später übernommen. Aber ein ganzes Team hat an dieser Gala gesessen. Wenn sie also etwas ähnliches wollen, müssen wir genau ihre Vorstellungen besprechen und nicht den Fakt warum McMillan nicht auf der Gala war. Sicherlich können wir McMillan für ein paar Tage nach Russland abstellen. jemand vor ort zu haben wird es auch unserem Team hier erleichtern zu arbeiten. Doch das ist keine Einzelleistung."
Charlotte schluckte und lächelte aber. Ihre Cheffin redete ihre Arbeit gerade runter. Als sie das Projekt übernommen hatte war es schon zu grunde geritten und da Team? Diese Leute haben Charlotte erst geholfen als die meisten Brände schon gelöscht worden waren.

Artyom sah Charlotte weiterhin in die Augen als die Cheffin sprach, erst nach dem sie fertig war lächelte er auf und lehnte sich zurück. "Selbst verständlich stelle ich mir vor das Miss McMillan für ein paar Tage nach Russland abgestellt wird. Vielleicht auch das Team?"
Die Cheffin blinzete. 
"Von wievielen Personen sprechen wir hier? 10?" Sie sah zu der Cheffin und die Cheffin sah zu Charlotte zurück und seufzte.
"Mr Vasiliev. Es tut mir leid aber so stellten wir uns hier nicht Vertragsverhandlungen vor. Weshalb sind sie hier?"
"Um mir ein Bild davon zu machen wie Sie Mrs Brenner ihre Firma führen, bevor ich ein Vertrag unterschreibe. Vielleicht ist das für sie hier in Deutschland nicht brauch doch ich mache geschäfft nur mit Menschen die mir sympathisieren. Und das tun sie nicht Mrs Brenner. Dürfte ich sie bitten uns einen Raum bereit zu stellen, dann werde ich meine Anliegen mit McMillan unter vier Augen besprechen."

Charlotte sah zu ihrer Cheffin die nun wirklich beleidigt spielen.
"Ich möchte sie darauf hinweisen, dass sie den Vertrag mit der Firma haben werden nicht mit Ms. McMillan."
Artyom lächelte sie an. "Dessen bin ich mir sehr bewusst. Trotzdem möchte ich mein Anliegen mit Ms. McMillan besprechen. Dann können wir über den Vertrag sprechen."
Mrs Brenner stand mit angespannten Kiefer auf und brachte die beide in einen seperaten Raum.
Als Charlotte mit Artyom alleine war, sah er die Panik und die Tränen in ihren Augen. "Was soll das werden?", hauchte sie und sah zur Tür durch die ihre Cheffin durch gelaufen ist.

Artyom legte seine Hand um ihre Wange und strich die Träne die sich von ihrer Wange gelöst hat. "Ich mach Geschäfte." sagte er sanft und begleitete sie zu dem Tisch in dem Besprechungsraum.
"Ich werde meinen Job verlieren."
"Wirst du nicht." sagte er und sah wie Charlotte mit zitternden Händen das Tablett auf den Tisch. Artyom streckte seine Hand nach ihr aus und Charlotte schloss die Augen um durchzuatmen und Artyom gab ihr den Moment der ruhe ehe sie sich selbst die Tränen weg strich und ihn gefasster ansah. "Du warst nicht sehr nett." sagte sie leise und Artyom nickte.
"Ich lass mir auch nicht von ihr auf die Füße treten. Sie will das Geld und ich will dich. Hab keine Angst vor ihr. Du bist gut in dem was du machst. Lass dir deinen erfolg nicht von ihr weg nehmen." er strich ihr über die Hand als sie diese wieder auf den Tisch ablegte. "Wenn du willst entschuldige ich mich, und sag dass du mich über alles aufgeklärt hast und ich etwas falsch verstanden habe."

"Ich will einfach diesen Job nicht verlieren. Das feste Einkommen."
Sie lachte leise auf und wischte die Tränen weg. "Sonst kann ich meine Miete nicht zahlen und dann schmeißt mich mein Vermieter raus."
Artyom nahm ihren Hand und küsste sie sanft. Doch das holte die Tränen wieder hoch. Also stand Charlotte nach kurzen Zögern auf und kletterte auf Artyoms Schoß.
"Ich hab mir so den Arsch aufgerissen für dieses Projekt. Überstunden in allen Maßen und dann... dann sagt sie so was. Es gab kein Team. Nicht dann als ich es brauchte... Verdammt du siehst echt gut aus in diesen Anzug."
Sie unterbrach ihre eigenen Gedanken und lehnte sich etwas zurück um ihn nochmal ansehen zu können.

Artyom lachte leicht auf als sie das Thema wechselte und küsste sie sanft auf die Lippen. "Ich verstehe zwar noch nicht warum du hier bleibst, wenn du alleine so viel besser dran wärst aber." er hob die Hände. "Ich akzeptiere es. Und deine Miete soll dich nicht mehr weiter belasten." sagte er ruhig und Charlotte lachte und schüttelte den Kopf ehe ihr wieder einfiel. "Dir gehört die Wohnung oder? Du bist mein Vermieter!"
"Ich lass das eine Agentur Handhaben aber ja, ich bin der Eigentümer. Viel eher die Firma meiner Familie in der ich der Eigentümer bin aber das ist eine andere Geschichte." sagte er und Charlott sah ihn blinzelnd an. "Geldwäsche?"
"Jup." sagte er ruhig und Charlotte nickte. Die Frage hätte sie sich auch sparen können.
"Ich möchte nicht... abhängig von jemandem sein." sagte sie nuschelnd und Artyom hob ihren Kopf an ihrem Kinn. "Und das bist du auch nicht. Solange du deiner Cheffin den Millionen Vertrag vorlegst." Und er eine kleine Entschuldigung für diese Hexe überlegt um ihr Ego zu schmeicheln.

Charlotte legte ihre Stirn an seine und kam langsam wieder runter.
"Das alles nur, weil sie mich nicht auf das Event lassen wollte und du ihr eins rein drücken willst?"
Artyom griff in ihre Haare und drückte sie enger an sich und sah ihr fest in die Augen.
"Oh nein, Saika. Ich mache das weil ich dich bei mir in Russland haben will. So lange wie ich dich haben kann. Am liebsten mehrere Wochen. Damit ich dir zeigen kann wie schön es bei mir wäre."
Charlotte lächelte und schloss die Augen. "Du bist unmöglich."

Artyom lächelte und klopfte ihr leicht gegen ihren Po. "Wir sollten los legen, ehe sie dir unter die Nase reiben kann dass du den Auftrag nur hast weil du mit mir schläfst."
"Das wäre aber die Wahrheit." 
"Das muss sie nicht wissen." sagte Artyom trocken und Charlotte lachte leicht auf und rutschte von ihm runter. Sie ging um den Tisch zu ihrem Tablett und atmete durch.
"Ok.. also geburtstag deiner Vaters? 60 Jahre? Mit wievielen Gästen wird gerechnet?"
"800"
Charlottes Hand stoppte als sie gerade nach dem Stift greifen wollte. "Bitte was?"
"800 Personen. Grob."
"Habt ihr.. schon eine Idee wo?"
"Wir besitzen eine große Event Halle. Sie ist für knapp 2000 Personen ausgelegt." sagte er ruhig. "Security haben wir auch. Ich habe auch die Kontakte vieler Händler Vorort mit denen wir bisher gearbeitet haben, es geht also viel eher darum das du deine Vision umsetzten kannst."
"Budget?"
"Geld spielt keine Rolle. Er mag nur eine Pyrotechnik."

(eine oder keine?)

"Das heißt also.. Du willst mir sagen ihr habt alles schon ihr braucht nur jemanden der Glitzer draus streut und sagte bitte sehr?"
Als Artyom den Kopf schief legte, lachte sie. "Ich meine ihr braucht unsere Firma nicht. Ihr habt alles schon ihr braucht nur Programm und Deko, weil ihr euch das nicht selbst ausdenken wollt?"
"So ungefähr."
Charlotte lachte und schüttelte den Kopf. "Du bist unmöglich."
Sie schien einige Sachen auf den Tablet ab zu harken und dann scrollte sie sehr lange. "Du brauchst wirklich kein Team. Nur mich."
"Hab ich doch gesagt."
"Und selbst mich brauchst du nicht wirklich."
"Doch sonst müssen wir das ja selber machen."
Charlotte lachte und fragte ihn dann ein paar andere Fragen.
"Wie Förmlich? Was mag dein Vater? Wie waren seine letzten feiern? Was daran war gut und was schlecht?"
Sie fing schon mit planen an.

(keine pryotechnik)

"Er mag alte Komedians die auftreten, Sänger und Sängerinnen die die Bekannt sind. Aber es ist jedes mal das selbe und gerade der neueren Generation stinkt das alles."
"Aber das ist der Geburtstag deines Vaters." sagte Charlotte sanft und Artyom lächelte leicht auf. "Aber es ist mein Geld." sagte er und Charlotte biss sich auf die Unterlippe. "Hat die Halle mehrere Räume? Dann könnte man vielleicht ausweich möglichkeiten haben."
"Nein da komm ich aus der Nummer nicht raus und muss mir selbst auch das ganze Programm geben. Ich meine an sich können wir das umsetzten wenn du eine Idee dafür hast aber an dem Programm muss sich etwas ändern. Die Menschen schlafen uns bis Mitternacht ein und wenn sie alle betrunken sind dann gibt es immer jemanden der jemandem auf die Fresse schlagen möchte. Um zwei seiner Lieblingskünstler kommen wir nich drum rum, sie sind auch schon gebucht und eingeladen. Aber ich möchte etwas mehr Internationaleres etablieren. Er hat sich so viele Geschäftsfreunde aus China, Europa das sind Warscheinlich rund 200 Leute die dort einfach fehl am Platz sind und das merkt man."

"Ok also etwas was die Interessen deines Vaters und dir, sowie 800 andere zufriedenstellt. Was genau ihr euch wünscht kannst du nicht sagen? Außer was neues."
Artyom lachte und schüttelte den Kopf. "Etwas was dir gefällt. Du wirst das schon hin bekommen Saika."
"Was heißt das eigentlich schon wieder?", fragte sie belustigt und lehnte sich zu ihm vor. "Und nach der emotionalen Achterbahnfahrt eben schuldest du mir eine Antwort!"
Sie lächelte und überlegte. Das bekam sie hin. Eine Feier für seinen Vater. Das machte sie nervöser als all die anderen Sachen die sie bisher gemacht hatte!

"Häslein. Häslein? Nein Häschen." sagte er mit einem Schmunzeln. "Und Kriska?"
"Du wolltest Saika wissen." sagte er schmunzelnd und Charlotte kniff leicht die Augen an und sah zu ihrem Tablett runter. "Ich brauch die Preise von deinen Händlern aber...das wird nicht Billig." sagte sie und Artyom zuckte mit den Schultern. "Was auch immer es kostet, schlag 20 % drauf. Ich will das der Hexe die Augen ausfallen."
"Wenn ich das hier machen würde, ohne Lokation da ihr keine Anmieten müsst." sie hab alles in ihr Excelsheet ein und schluckte. "Sicher? Mit den 20%?"
"Ja."
Sie drehte das Tablett um es ihm zu Zeigen und er nickte. "Gut. Und wenn es teurer wird ist das auch ok."
Es waren 2 Millionen.

Er hatte nicht mal gezögert. Gut sie hatte ja seine Bank gesehen. Sein Konto. Da war nicht wenig drauf. Aber Millionen?
Sie sah ihn fragend an und als hätte er ihre Gedanken gelesen, sagte er einfach.
"Du hast eins meiner Konten gesehen Saika."
Charlotte schüttelte den Kopf und nickte.
"Willst du gleich unterschreiben oder dir das Angebot durch den Kopf gehen lassen?"
"Gleich."
"Gut dann gehen wir zurück zur Cheffin."
Als sie das Büro ihrer chefin betrat, beäugte diese Charlotte genau ehe sie mit Artyom den Vertrag abschloss.

"Gut Herr Vasiliev, es freut mich dass sie sich für uns entschieden haben." sagte sie mit einem lächeln. Ja das Geld war gut aber sie mochte ihn nicht und das ließ sie ihn spüren.
"Miss McMillan hat mich über den Freitag noch mal aufgeklärt Miss Brenner. Ich verstehe dass sie ihre Mitarbeiterin nur schützen wollten,  verzeihen sie, da wo ich her komme bin ich sensibel gegenüber Lügnern. Ich hoffe sie finden an dem Datum Zeit nach Russland zu kommen, ich lade sie gerne ein. Flug und Aufenthalt mit inbegriffen, vielleicht finden sie auch ein paar Interessenten." 
Das hatte ihre Chefin nicht erwartet und sie lächelte ehrlicher auf. "Vielen Dank... ich bin mir sicher dass ich es mir einrichten kann."
"Charlotte kannst du noch hier bleiben?" fragte Sie sie und Charlotte nickte aber Artyom blieb stehen und sah über die Schulter. "Dann warte ich unten?" fragte er Charlotte und sie blinzelte auf und nickte. "Ja... ja genau ich komme gleich zu Ihnen runter." sagte sie mit einem Lächeln."
"Wollen sie mit uns Mittagessen?" fragte Artyom die Chefin die aber abwinkte und meinte dass sie gleich noch einen Termin hat, was gelogen war.

Als Artyom ging, sah ihre Chefin streng zu Charlotte.
"Charlotte was bezweckst du damit? Hm? Wenn du mich bloß stellen willst, werden dir die Konsequenzen nicht gefallen. Ich hoffe für dich, das der Vertrag nicht platzt. Wenn du den Job erfolgreich erledigst, dann kannst du dich freuen dauerhaft zur Teamleitung gemacht zu werden. Aber wenn nicht werden wir ein Personalgespräch führen."
Das war eine Drohung. Sie zu feuern. Das wusste Charlotte einfach.
Sie nickte und beeilte sich zu verschwinden, als man es ihr sagte. Da sie nicht wollte das noch mehr an ihr ausgelassen wurde oder sich ihre Chefin es anders überlegte und sie direkt feuerte.
Schnell lief sie etwas bleich nach unten zu Artyom.
"Gehen wir.", sagte sie und setzte wieder ihr Lächeln auf.

Artyom hob die Augenbraue als Charlotte runter ging und ihr falsches Lächeln aufsetzte. Er öffnete ihr aber die Tür und ging mit ihr raus auf die Straße. Außer Sicht und Hörweite der anderen sagte Artyom knapp. "Was hat sie gesagt?"
"Nichts." sagte Charlotte knapp und wollte seine Hand nehmen, traute sich aber nicht, da sie doch vielleicht von jemandem gesehen werden.
"Und die Wahrheit?"
"Immer noch nichts."
"Hat sie gedroht dich zu kündigen, wenn der Vertrag platzt?"
"Mhm-" stimmte sie nervös zu und zog ihr Blaser vor sich zusammen. 
"Er wird nichts platzen also hast du nichts zu befürchten."

"Mhm.", sagte Charlotte nur wieder nervös, aber mit einen Lächeln auf den Lippen. Ein Lächeln das ihre Augen nicht erreichte.
"Also Mr. Vasiliev wo wollen wir die Details des Auftrages besprechen?"
Artyom hob die Augenbraue und sah zu Charlotte rüber. War das ihr ernst? Wollte sie das Schauspiel aufrecht erhalten?
"Lass das."
"Ich weiß nicht was sie meinen." Sie lächelte zu ihm und steckte ihre Hände in ihr Blazer. Wenn sie irgendjemand aus der Firma beobachtete, war sie gefeuert noch bevor sie daheim angekommen war!

"Ich hatte erwartet dass du mir zeigst wo du gerne deine Pause verbringst."
"Im Büro, ich bringe immer was von Zuhause mit." sagte sie stumpf und Artyom atmete durch und zeigte dann auf ein etwas gehobeneres Lokal, jedenfalls von außen erwischte es sein Blick.
"Da?"
"mhm-" sagte sie wieder und ging mit ihm über die Straße und in das Lokal. Artyom schob ihren Stuhl zurecht als sie zum Tisch geführt wurden und als er sich setzte, stützte er seine Arme am Tisch ab und seinen Kopf auf seine Hände. Er sah ihr in die Augen und Charlotte schluckte versuchte sich mit der Speisekarte abzulenken aber jedes mal wenn sie rüber spickte sah er sie an und sie seufzte auf. "Was?"
"Ich schütte gerne Benzin in ein Feuer. Ich möchte Rebecca Brenner weh tun. Ihr ein Denkzettel verpassen."
"Ich möchte einfach nicht meinen Job verlieren." sagte Charlotte leise und Artyom hob leicht den Kopf. "Das ist nicht das erste mal dass du Angst hast gekündigt zu werden. Weist du... es gibt eine Art des Leidens-"
"Ich will ihr nichts tun."
"Ich rede von dir." sagte Artyom ruhig. "Man gewöhnt sich an seine Umgebung. Sie ist nicht gut aber nicht schlecht genug um den Antrieb zu haben etwas zu ändern. Aber auf der Skala..." er fuhr mit einer Hand eine Linie auf dem Tisch entlang " ist es immer noch schlecht und man leidet... aber hat all die Ausreden es auszuhalten anstatt aktiv zu werden."
Charlotte biss sich auf die Unterlippe. "Bist du deshalb nach deutschland und machst diesen scheiß Job?" fragte sie und Artyom lächelte einfach auf.

"War das ein Ja?", fragte Charlotte und legte den Kopf schief.
"Lenkst du von dir ab?", konterte er einfach auch mit einer Frage.
"Lenkst du ab?", gab sie zurück und Artyom verengte leicht die Augen. Also machte Charlotte es ihm nach.
"Du scheinst so furchtlos wenn du mit mir sprichst und doch macht dich diese Frau blass. Das gefällt mir nicht. Sie bringt dich dazu das du nicht meine Hand hältst in der Öffentlichkeit."
"Sie könnte jemanden uns hinter her geschickt haben und sag sowas nicht so laut.", hauchte Charlotte und sah sich wieder um.
"Es ist nur ein Job, Saika."
"Es ist der einzige Job den ich hier bekommen habe! Ok? Ist das Grund genug nicht zu gehen? Niemand wollte mich haben. Niemand. ich stand davor auf er Straße zu sitzen und dann hab ich bei XYZ angefangen. Ein unbezahltes Praktikum und dann kam das Geld."

"Und wie lange ist das her?" fragte er und hob die Augenbraue. Charlotte presste wieder die Lippen aufeinander. "Sie hat dir also jegliches Selbstbewusstsein geraubt. Und du weist das sie das tut, sonst wärst du nicht so verletzt von dem was sie sagt und macht. Du bist gut."
"Du weist gar nicht ob ich gut bin oder nicht, du warst am Freitag nicht da."
"Richtig. Aber ich kenne jemanden der da war." sagte er und holte sein Handy raus und öffnete seine Fotogalerie. Er hatte Fotos vom Essen, von der Deko und als sie weiter swypte startete ein Video von ihrer Rede. Sie stoppte es sofort und sah Artyom entsetzt an. Ihr erster gedanke war, stalked er mich? Doch sie verkniff sich die Frage. "...Wer... wen kennst du da?"
"Dimitri Baroni. Persönlich sehr gut, er ist mein Cousin. Und flüchtig ein paar weiteren."

"Baroni?", hauchte sie geschockt und sah wieder zu dem Fotos die gemacht wurden.
"Der Baroni? Leiter der DEF Firma? Er hat das alleine groß gezogen. Als er 15 war hat er die Schule geschmissen und..."
Sie schluckte. Das weiß er. Er ist sein Cousin.
"Verdammt der hat wirklich meine Rede gehört und gefilmt?" Sie lächelte leicht. Und Artyom konnte etwas von ihrem Stolz sehen, den sie doch noch besaß.
"Wow."
Diese Information musste Charlotte erstmal verarbeiten.

"ich meine er verschweigt gerne dass die Finanzspritze aus dem Untergrund von Russland kommt - ich meine ja. Er ist ein sehr fleißiger Mann. Und er macht natürlich immer die richtigen Entscheidungen." sagte er mit einem lächeln. "Er wird auch auf der Feier meines Vaters da sein und... er wäre dir sehr Dankbar wenn du das Programm anpasst." sagte Artyom und zwinkerte ihr zu.
Charlotte schluckte und lehnte sich hinter. Sie wusste nicht warum, und den Gedanken hatte sie sich nicht getraut zu zerlegen aber Artyom gab ihr immer mehr beweise ihm zu glauben von dem was er von sich behauptet.
"Er hat auch nach dir gefragt und die Angestellten da konnten sich nicht erklären warum du nicht da bist. Aber sie haben alle in den höchsten Tönen von dir gesprochen, dass du nett und zuvorkommend bist... das du dich sehr um den Wohl aller gekümmert hast aber das muss mir niemand fremdes erklären, das habe ich schon selbst von dir herausgefunden." sagte er lächelnd. "Aber zu lässt dich auch ausnutzen, von deiner Chefin. Und das tut mir weh mit anzusehen."

"Ich mag meinen Job. Ich mag die Menschen um mich herum in meinen Job. Meine Chefin ist vielleicht nicht die netteste. Aber der Job ist sicher. Ich habe ein sicheres Einkommen und keine bösen Überraschungen. Wenn ich kündige, bin ich wieder auf mich alleine gestellt."
Das wollte sie wirklich nicht. Charlotte war nicht sonderlich gut darin... allein zu sein.
"Und so habe ich all den Comfort den ich brauche."
Sie lächelte leicht und sah runter zur Speisekarte. "Ich kann mir meinen Lieblingstee leisten und Bücher. Ich kann mich versorgen und meine rattigen Freunde. Das machst mich glücklich. Reicht das nicht? Ich kann Muffins für meinen heißen Nachtwächter backen und ihn in einem unglaublichen Kleid verführen, wenn ich will."