Child.Love.Marriage

"Sie ist total Stur. Ich meine, sie wollte eine alleinerziehende Mutter sein ich glaube sie ist es nur gewohnt alles alleine zu machen und kann nicht umhilfe fragen oder sich eingestehen dass sie hilfe braucht. Sie hatte letzte Nacht eine Panik Attacke und du hast die zweite ausgelöst."
"Nicht mit absicht."
"Hab ich nicht behauptet, aber sie hat deutlich über reagiert, finde ich. Naja. Noch ein mal schreien und sie geht zu einem Therapeuten oder ich sage es Kasimir. Irgendwie biegen wir sie wieder hin." sagte er und zuckte mit den Schultern.
"Also ich glaube egal wie du da ran gehst, sie bleibt stur und selbstständig." er führte sie zu ihrem Zimmer und öffnete mit seinem Daumenabdruck die Tür.
"Du hast zugriff zu meinem Zimmer?"
"Ich hab überall zugriff. Das ist mein Haus." sagte Sebastian empört. "Ich wurde zwar degradiert aber das ist immer noch mein Haus."

"Das ist dein Haus? Wie zur Hölle kannst du dir so ne Villa leisten? Bezahlt er wirklich so gut?"
Sie betrat ihr Zimmer und legte ersteinmal ihren Koffer und Tasche darin ab. Der Rest wird sie Stück für Stück holen.
"Und ich öffne die Tür auch mit meinen Fingerabdruck?"
"Ja."
"Nicht sehr sich er oder?"
"Was?"
Leyla lächelte. "Naja jemand könnte mich ausknochen und meinen Finger drauf halten. Oder mir den Finger abschneiden. Oder meinen Fingerabdruch holen."
"Hast du mit Dalira zu viele Krimiserien gesehen?", fragte Sebastian mit gehobener Augenbraue.
"Ich wollte mich auf meinen Job hier vor bereiten." Leyla lächelte zu ihm hoch und gähnte.
"Also ich werd mich aufs Ohr hauen. Ich hab ja kein Trauma. Vielleicht schaust du lieber nochmal nach unserer Sorgenpatientin."

Sebastian salutierte Layla zu und machte einen strammen Soldatenschritt in richtung von Daliras Zimmer. Layla konnte an seinem Rücken noch die Waffe erkennen die er zwischen Haut und Hose eingeklemmt hatte. Sie bekam langsam ein Gefühl dafür dass er vielleicht tiefer in der Mafia drinn ist als sie zuerst vermutet hatte. So blöd es klang, dachte sie er ist einfach ein Freund von Kasimir. Dass sie freundlich zu einander sind war nicht zu übersehen aber... sie wusste immer noch nicht was genau er machte. Und warum gerade so jemand wie er scheinbar so einen guten Status bei den Civil's hatte.
Sie hörte noch wie er die Tür aufschwang und zu Dalira sagte. "Monster beseitigt. Kannst du jetzt wieder in ruhe einschlafen oder soll ich dir eine warme Milch machen?"

Leyla wusste nicht wieso aber sie musste leicht schmunzeln, als sie diese Worte hörte. Nicht weil er ein Arsch war, sondern weil man daran merkte, wie gerne er Dalira hatte.
Lächelnd schloss sie die Tür und lief zu ihrem Bett. Tja jetzt da sie in seinen haus lebte würde sie ihn wohl oder übel öfter sehen und kennen lernen.


Dalira sah zu Sebastian und würde niemals eingestehen, dass sie sich gerade schnell die Tränen weggewischt hatte. Stumm lief sie auf Sebastian zu und drückte ihn Can in die Arme.
Seine Strafe.
"Du bist ein Wichser.", sagte sie und lief von ihm weg um sich wieder etwas her zu richten.

Sebastian war irritiert davon Can zu halten und dachte kurz daran zu Layla zu gehen ehe er merkte das Dalira mitten in der nacht versuchte sich her zu richten.
"Okey... ja das ist nichts neues." sagte er zögernd und wippte Can leicht in seinem Arm und sah immer wieder prüfend zu ihm runter damit er ihn auch nicht aus versehen umbrachte.
"Weist du dass es schon sehr auffällig ist wie du dich verhältst und ich kurz davor bin Kasimir zu fragen wo er bleibt."
"Stimmt.." murmelte Dalira. Es war schon nach 10. "Wo ist er?"
"Er macht irgendwas für seinen Vater."
"Alleine?" fragte sie besorgt und Sebastian zuckte mit den Schultern. "Wahrscheinlich nicht aber ich bin auch für dich abgesetzt worden also, keine Ahnung ob er Ersatz mit genommen hat. Ist außerhalb meines Zuständigkeitsbreiches."

"Das ist nicht gut. Er sollte doch auch Schutz haben oder?"
Da er ihr Verhalten angesprochen hatte, versuchte sie sich zusammen zu reißen und setzte sich aufs Bett, dass sie neu bezogen hatte, wie Sebastian jetzt bemerkte.
Dabei sah sie zu Sebastian auf der noch immer verwirrt Can hielt.
"Ist das öfters so? Das er so spät Nachts unterwegs ist?" Dalira kannte seinen Alltag ja nicht. Sie kannte nur diesen einen Tag.

"Ne. Eigentlich nicht. Manchmal können sich verhandlungen ins ewige ziehen dann ist man schon gut bis 2 Uhr weg aber eigentlich lässt die Familie andere für einen Arbeiten. Sagen wir es so... Man ist der Boss des Projektmanagers, er macht seinen Job eigentlich sehr gut aber wenn es wirklich wichtig für die Firma ist dann ist der Boss eben auch dabei." er zuckte mit den Schultern. "Der Einzige der bisher Gefährlich wurde war sein Dad, er liebt es die dinge Eskalieren zu lassen, ich glaube er braucht den Nervenkitzel. Kasimir ist da ruhiger, bisher gab es bei ihm keine schwere Auseinandersetzung."

"Du sagst also das es nicht normal ist. Vielleicht sollte ich ihn anrufen?"
Dalira biss sich auf die Unterlippe. "Oder eine Nachricht schreiben?"
So aufgedreht wie sie jetzt war würde sie eh kein Auge zu bekommen. Sie griff also nach dem Handy und sah nach ob sie eine Nachricht bekommen hatte. Aber nichts.
Also schrieb sie einfach:
Alles gut bei dir?

Und dann wartete sie. Warten... Sie sah zu Sebastian mit Can und schaffte es nicht lange sitzen zu bleiben. Sie stand auf und machte das Bett, auch wenn sie sich eh bald wieder rein legen würde.
Dann räumte sie Cans Wickelkommode auf.

Sebastian hob die Augenbraue und folgte ihr durch den Raum. "Der Rollstuhl steht unten." merkte er nur an aber Dalira seufzte nur darauf und machte weiter. "Du solltest jetzt nicht anfangen zu putzen.... meine Fresse, Dalira leg dich ins Bett. Du brauchst Bettruhe. Kasimir ist ein großer Junge und weiß was er macht. Ich geb ihm bis... 2:30 und dann steht er hier in deinem Zimmer. Sonst wäre schon längst ein Notsignal durch gekommen. Komm." er ging auf sie zu und drängte sie dazu Can in die Arme zu nehmen. "Ich mach dir jetzt eine warme Milch."

"Ich habe es satt, dass du mich verarschst wenn ich gerade..." Ja was Dalira? Einen Anfall habe? Panik? PTBS? Nein dann müsstest du es eingestehen. Und das machst du nicht.
"Ich meine es ernst Lira. Setz dich und ich bring dir eine Milch."
"Darf ich mitkommen?"
"Hast du Angst?"
"Nein! Aber ich kann gerade nicht ruhig sein. Bitte."
Dalira hielt zwar Can aber sie lief nicht zum Bett sondern zur Tür. Sie brauchte gerade Bewegung.

Sebastian warf hiflos die Hände in die Luft. "Na dann komm mit." als könnte er sie hier fest halten. Er wollte ihr die Tür öffnen aber sie ging schon selbst durch. In dem dunklen Flur wurde sie langsamer und blickte hinter zu Sebastian.
"Mach Cans Augen zu." sagte er und Dalira hing kurz bei der Aufforderung aber sie machte es, dann knippste er das Licht an so dass auch sie die Augen leicht zukniffen musste, sich aber schnell daran gewöhnte.
"Mit Honig?" fragte er gelassen und Dalira grummelte eine Bestätigung.

Dalira lächelte kurz dankbar zu ihm, ehe sie stolz weiter nach vorne lief. Zu mindestens das konnte ihr niemand nehmen.
In der Küche setzte sie sich mit Can noch immer auf den Arm und sah Sebastian dabei zu wie er ihre Milch zu bereitete. Das er sich selber auch eine Tasse machte, erleichterte Dalira sehr. Sie wollte hier nicht wie ein Kleinkind sitzen. Das er mitmachte, machte das ganze Erwachsener.
"Danke."

"Gerne. Meine Mom hat mir immer heiße Milch mit Honig gemacht wenn ich aufgebracht war. Seit dem passiert es seltener dass ich daran denke aber wenn ich es tue, wirkt es immer wunder." sagte er ruhig und Dalira nickte. Sie kann sich auch nicht daran erinnern wann sie sich das das letzte mal gemacht hatte.
"Hast du noch kontakt zu deinen Eltern?" fragte sie zögernd und Sebastian zuckte mit den Schultern.
"Es ist besser wenn wir es nicht tun. Es ist nichts vorgefallen zwischen uns, es ist eher mein Life-Style... wenn ich sie Kontaktiere, weiß der Staat wo ich bin und das wäre böse. Das wollen wir nicht."

(weißt du noch was mit Daliras Eltern war? Kann mich daran nicht mehr erinnern)

"Klingt traurig. Wenn man seine Familie eigentlich mag... Aber dann sie besser ignoriert. Stell ich mir echt Kacke vor."
Sie schlürfte ihre Mild und tatsächlich wärmte sie ihr Inneres und vertrieb die kalte Angst und Dämonen die in ihr spuckte.
Langsam kam Ruhe über sie und Dalira nahm sie tatsächlich an.
Sie gähnte sogar.

(wohnen weit weg soweit ich weiß. Wir hatten lediglich die Narrative dass sie vollkommen auf sich gestellt war)

"joa wir wussten worauf wir uns einstellten."
"Was hast du denn verbrochen?" fragte sie und lehnte sich gemütlicher in den Stuhl zurück.
"Ich hab für den Geheimdienst gearbeitet, hab eine Parallelgesellschaft kennengelernt die vom Staat beschützt wird und hab letzten Endes Hochverrat begangen. Eigentlich erwarten mich 80 Jahre Haft aber..." er wackelte mit den Fingern. "Ich war schon gar nicht mehr im Land als das los ging."

"Wie bist du dann hier her gekommen? Wie bist du auf die Türkei gekommen? Ich meine. Du konntest komplett neu Anfangen. Jedes Land stand dir offen. Ok... jedes Land die nicht an dien Land ausliefern."
Das schränkte die Wahl vermutlich ein.
"Wie kamst du an Kasimir?"
Sie trank ihre Milch und sah ihn über den Rand an.

"Ich hab Russland probiert. War ganz nett, da wollte ich einfach in einem verratzten Dorf unter kommen und hab ein halbes Jahr neu angefangen aber... das ist nicht meins." sagte er mit einem frechen lächeln. "Ich brauche den Nervenkitzel und ... dann war ich da wieder mit Leuten involviert von denen man sich lieber fern halten sollte, dann hatte ich da ein paar Leute die es auf mich abgesehen hatte also war einfach spontan meine zweite Wahl die Türkei. Ich hab schon von den Civils gehört und stand vor der Matte. Ich glaube ich hatte Glück dass ich direkt an Kasimir geraten bin. Durch Interpol Most Wanted wusste er auch wer ich bin und ich hab ihm sagt solange ich keine Kinder foltern oder töten muss, und Kinderficker abknallen darf wenn ich will, dann bin ich sein Mann, ansonsten verpiss ich mich wieder. Und er hat mich auf ein Tee eingeladen. Ich denke er mochte meine Wertevorstellung... so führte eins zum anderen."

"Wann hast du gemerkt das ihr Freunde seit und nicht einfach Arbeitgeber und Angestellter? Gab es da eine bestimmte Situation oder hat es sich einfach entwickelt?"
Sebastian lächelte. "Es hat sich langsam entwickelt. Aber ich habe es später oft bemerkt. Vor allem als er immer wieder gesagt habe, das ich sein Trauzeuge werden soll wenn er dich heiratet. Damals nach euren ersten aufeinander Treffen. Das war schon sehr deutlich."
Dalira nickte. "Wann wusstest du für diesem Mann würde ich sterben wenn ich müsste?"

"Das steht in meinem Arbeitsvertrag." sagte Sebastian relativ plump. "Das hat nichts mit Überzeugung zu tun. Ich sehe Kasimir nicht als mehr Wertvoll an, ..dass er die Welt verändern könnte und ja nicht sterben darf. Letztendlich ist er auch nur ein Mensch so wie du und ich. Und jeder Mensch hat das Recht zu leben."
"Außer Kinderficker?" fragte Dalira und hob die Augenbraue.
"Nein auch sie. Manche schwören ja auf rehabilitation aber ich denke dass ist eine Character Schwäche von mir dass ich sie alle gleich abstempel und selbst justiz betreiben möchte. Mein Arbeitgeber ist ok damit also muss ich mir keine Sorgen machen dass ich wieder eine andere Stelle suchen muss."
"Wieviele?"
"Wieviele was?"
"Wieiviele hast du umgebracht?"
"Kinderficker speziell?"
Dalira nickte.
"49." sagte er direkt. "Ich schreib ne Liste." sagte er ganz Stolz.

"Wow.", sagte Dalira einfach da sie auch nicht wusste, was sie darauf sagen sollte.
Sie war schockiert von der Zahl. Das es so viele gab die er umbringen konnte. Das er so viele getötet hat.
Etwas verstört lehnte sie sich zurück und sah zu Can runter.
Sie konnte seine Motivation verstehen. Sanft strich sie Cn durch seine kleinen weichen Haare und wusste das sie selber den Abzug drücken würde. Für ihn.
Das sie das sogar schon getan hatte. Nur nicht getroffen.
"Ich will Schießunterricht, wenn es mir wieder besser geht."

"HA! Du hast zugegeben dass es dir gerade nicht gut geht!" sagte Sebastian mit einem freudenstrahl auf dem Gesicht. Er nahm die leeren Tassen und stellte sie in die Spüle.
"Klar. Ich glaube nicht das Kasimir erlauben würde einen fremden Lehrer her zu bringen also kann ich das übernehmen. Was schwebt dir vor. Wahrscheinlich was kleines Handliches? Ich kann man ein paar auftreiben dann kannst du gucken was besser in der Hand liegt."

"Ich hab gerade erst ein Kind geboren. Natürlich braucht mein Körper etwas Zeit zum heilen. Ich will einfach in der Lage sein jemanden zu erschießen."
Dann brauchte sie keine Angst mehr haben. Das war die Lösung.
Das Sebastian sich selber Anbot überraschte sie allerdings. "Ich dachte es ist klar, dass du mir das beibringst. Wir hängen eh in nächster Zeit zusammen und du bist scheinbar gut darin."
Außerdem mochte sie ihn. Sie vertraute ihn.

"Das kann ich dir auch aus dem Rollstuhl aus beibringen. Nein was ich meine, ist dass du in der Panik nicht ausversehen deine Hebamme erschießt die sich in der Tür geirrt hat." sagte er amüsiert und Dalira kniff leicht die Augen zusammen.
"Noch dazu brauchst das nicht weil ich da bin. Ich bin deine Waffe. Aber ich verstehe warum du eine willst, so ist es nicht. Man weiß nie. Vorsicht ist besser als Nachsicht aber ich denke es wäre wichtige dass du keine Panik Attacken mehr hast... mit einer Waffe an deinem Gürtel."

"Ich hab keine Panikattacken. Dann bringst du mir ab morgen das schießen bei."
Sebastian schüttelte den Kopf. "Ich geb dir keine Waffe."
"Ich will einfach in der Lage sein beim nächsten Mal zu treffen, Sebastian!", fluchte sie und rollte mit den Augen.
"Beim nächsten Mal?"
Jetzt wurde Dalira etwas ungehalten. "Also wirklich? Muss ich das aussprechen? Das nächste mal wenn ich entführt werde und die Waffe in die Finger bekomme will ich treffen verdammt nochmal! Ich will den Wichser ins Gesicht schießen können und mich wehren!"
Und so wie sie es sagte rechnete sie fest damit, dass es nochmal passierte.

"Ich hab mir die Szene angeguckt. Dalira, wenn du ihn treffen wolltest, hättest du es geschafft. Du bist keine Mörderin. Du hattest Hemmungen, das war nicht dein Skill der gefehlt hat. Und um in so einer Situation den Kühlen Kopf zu bewahren brauchst du anderen Training. Nur eine Waffe macht dich hier..." dabei tippte er auf ihren Kopf. "...nicht zum Terminator. Du hast angst, und die Angst muss du überkommen. Ich hatte jahrelanges Waffentraining und die erste Person die ich töten musste ... konnte ich nicht. Folter? Sehr schwer... Aber wenn du den Wichser abknallen willst. Das kann ich einrichten."
"..wie?" sagte Dalira kleinlaut.
"ich hab ihn. Er lebt noch. Wenn du dich besser fühlst erschießt du ihn."