Das Königreich - DeLeon

Levia schwelgte einfach ein wenig mit geschlossenen Augen in seinen Gedanken. Badete darin als wären sie teil einer heißen Quelle die langsam die Anspannung aus ihr vertrieb und sie wärmte.
Sie lächelte bei dem Gedanken hier einzuziehen. Obwohl sie nur einen kleinen Teil des Schlosses gesehen hatte. Obwohl sie Elias noch kennen lernen musste.
Sie drehte ihren Kopf so, dass sie zu sehen konnte bei dem was er machte und seufzte kurz wohlig auf, ehe sie aus seinen Armen rutschte. Sie bereitete eine Mischung aus Wasser, Zitronensaft und Seife zusammen und schrubbte damit den Tisch. Und tatsächlich blieb nur der Zitronengeruch in Elias Nase haften.
Wenn er nicht Levia riechen würde und sich und seinen Speichel überall auf ihr, würde nichts darauf hinweisen, das sie es hier getrieben haben. Es sei denn er vergrub seine Nase in den Holztisch.

Elias hatte sie dabei beobachtet und wollte ihr sagen, dass sie das nicht zu tun braucht da er das machen würde aber sie hatte schon gesagt dass sie helfen möchte und da kam sie ganz von alleine darauf, daher ließ er sie.
Sie strahlte ihm dabei entgegen und er genoss diese liebevolle Geste. Er sah ihre lilanen Augen und dachte daran dass er vielleicht zu wenig für ihren Geschmack sprach. Aber er wüsste auch nicht was. Was sie interessiert, was sie gerne wissen würde..
Sie kam wieder an seine Seite und Elias entschloss sich in dem Moment einfach spontan dazu eines der vielen spanischen Lieder zu singen die er kannte, während das Essen vor sich hin brutzelte.

Der spanische Klang seiner Stimme strich wie samt üer ihre Haut und sie bekam sofort eine Gänsehaut. Gott war sein Akzent sexy.
Sie biss sich kurz auf die Unterlippe, ehe sie in der Küche nach Besteck und Tellern suchte und sie schnell fand.
"Wovon handelt es?", fragte sie dann doch neugierig. Doch schon bevor er antwortete konnte sie es in seinen Gedanken wahrnehmen.
Zwei Schmetterlingsraupen
Voll Liebe und Verlangen
Verbrachten jeden Abend
und Tagesanbruch zusammen.
"Das ist schön. Woher kennst du es?"

"Im Dorf gab es immer wieder kleine ... zusammentreffe.. feste.. jeder Bringt was vorbei und die Erwachsenen haben sehr oft gemeinsam gesungen." Levia sah in seinen Gedanken auch dass er hauptsächlich da war um Essen zu stehlen. Er darauf achtete das niemand hin sah, oder am richtigen Tisch zu klauen wo die Erwachsenen Mitabsicht weg sahen. Denn eigentlich hatte er da nichts zu suchen gehabt.
Die Bilder waren meist von weiter weg, in einer ruhigen dunklen abgelegenen Ecke während er etwas davon naschte was er klauen konnte.

Sanft strich Levia durch Elias Haar.
"Das klingt vielleicht etwas kitschig aber... Es ist gut das du so ein guter Dieb geworden bist, dass du es noch heute beherrschst mir mein Herz zu stehlen."
Kurz küsste sie ihn auf die Nasenspitze und half ihn dabei das Essen auf den Tisch zu tragen den sie gedeckt hatte.
Vielleicht konnten sie später Picknicken.

Elias schmunzelte darüber. Ja es war kitschig. Sehr sogar. Doch dass sie das verlangen hatte zu sagen machte ihn Glücklich und zufrieden mit sich. "Bist du gut im stehlen?" fragte er um die Konversation aufrecht zu erhalten und brachte das restliche Essen zum Tisch. "Ich denke deine Gabe hat dir bestimmt auch viele Optionen ermöglicht." sagte er. Denn wenn er darüber nachdachte musste er die Leute studieren um zu raten was sie als nächstes tun würden... da wäre ihre Gabe deutlich von Vorteil gewesen.

"Ich bin nicht gut im stehlen." Sie bemerkte wie er ihr durchs Haar strich, bewunderte wie das Lichtspiel es leicht zum leuchten brachte. Roch es nach Lavendel.
"Nur gut im Ablenken."
Dann sah er zu ihr und sie hielt eine Münze aus seiner Hosentasche in der Hand und reichte sie ihm zurück.
"Wenn du in Gedanken nicht merkst was ich tue, dann kannst du mich nicht entdecken."

Elias sah die Münze in seiner Hand an und schmunzelte leicht auf. Dann sah er zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Du kannst mich also Ablenken?" fragte er und hob die Augenbraue. "Was kannst du noch?...Kannst du zu mir sprechen?" fragte er neugierig und legte die Münze zurück in ihre Hand ehe er ihren Stuhl zurecht schob und sich gegenüber von ihr Setzte und für sie den Teller füllte.
Elias fragte sich ob sie seinen Geist oder Körper vielleicht aus steuern konnte? Wenn sie ihm den Drang vortäuschen könnte Satt zu sein, ihn dazu zwingen nicht mehr zu essen? Oder gar seine Bewegungen zu lenken?
Levia beunruhigten die Gedanken doch sie fühlte dass Elias dass keine Angst einjagte... er hinterfragte es mit Interesse und Faszination.

(mit ihm im Geiste hatte sie schon gesprochen)

Ja, ich kann mit dir reden. Aber wie du meine Stimme wahrnimmst ist unterschiedlich.
"Manche hören meine Stimme genauso wie sie ist. Andere anders. Einige hören sie nicht sondern lesen sie wie Wörter oder Bilder. Es kommt vermutlich auf deinen Geist an."
Zu dem Rest konnte sie ihm nciht viel sagen.
"Das andere habe ich noch nie ausprobiert und ehrlich gesagt will ich das auch nicht. Die meisten haben schon Probleme damit wenn ich ihre Gedanken nur lesen kann, aber sie dann auch noch manipulieren wie Marionetten? Die Leute hätten Angst vor mir!"

"ich denke die meisten Leute haben Probleme mit sich und deshalb haben sie angst davon wenn jemand weis wer sie wirklich sind." sagte Elias wie es ihm in den Sinn kam. Er sah zu den leeren Gläsern und richtete sich sofort auf um eine Flasche Wein zu holen. Das Elias es interessierte ob sie das könnte, horte Levia aus seinen Gedanken heraus, aber er hatte nicht vor sie dazu zu drängen oder zu überreden. Sie will es nicht und damit war es für ihn geklärt.
"Rot oder Weiß?" fragte er und hielt zwei Flaschen in den Händen.

"Weiß.", sagte Levia und sah etwas nachdenklich zum Wein. Ja Elias Erklärung war schlüssig. Aber es war nicht allein der Fehler der anderen. Eigentlich war man nur in seinen Gedanken frei. Doch mit Levia an seiner Seite, war man nicht mal das.
"Du hast kein Problem damit, wenn ich in deinen Gedanken bin."
"Nein ich mag es. Es erleichtert vieles."
Levia schmunzelte und nahm den Kelch mit Weißwein entgegen um mit ihn anzustoßen.
"Weil du nicht gerne redest. Ein schweigsamer, ernster, eleganter, unglaublich anziehender und ehrlicher Clan Boss. Ich kann mir gut vorstellen warum die anderen dir folgen."

Elias war geschmeichelt. ja er lächelte sanft und etwas überrascht von ihrer Beschreibung auf während er ihr den Wein einschenkte. Er hatte Konstantin im Kopf.
Du denkst zu viel. Du denkst und zerbrichst dir den Kopf, und hast deine Antwort. Deshalb Antwortest du auch nur. Alles was du hast sind Antworten. Deshalb kommen Leute mit Fragen gerne zu dir.
- Und was ist deine Frage?
Was macht Elias als nächstes?
In seinem Kopf warne sie im Wald an einem Lagerfeuer. Er fühlte die Hitze auf seiner Haut während er seine Hände dem Feuer entgegenstreckt.

"Konstantin scheint ein guter Freund zu sein.", sagte Levia ehrlich und trank einen großen Schluck.
"Aber nicht jeder kommt mit Fragen zu dir. Ich nicht."
Elias lächelte zu ihr auf. "Weil du die Antworten schon kennst."
Das brachte auch Levia zum Lächeln. "Oh es gibt viele Antworten die ich noch nicht kenne und ich bin neugierig darauf sie zu erfahren aber. Ich will nicht einfach eine Antwort von dir."
"Was willst du dann?"
"Das gleiche das du willst. Dich. Dich und deine Liebe."