Ill keep it a secret.

~ Am Morgen hörte sie Shade im Wohnzimmer und sie blickte auf die Uhr. 11 Uhr. Das waren nur 4 Stunden schlaf. Gott verflucht. Sie sollte gehen und zuhause weiter schlafen damit sie sich noch rechtzeitig für die Arbeit fertig machen kann.
In dem Bademantel stieg sie aus dem Bett und sah ihre Klamotten auf der Kommode zusammengefaltet da liegen. Also zog sie sich erstmal an ehe sie raus kam und Shade beim Sport erwischte. Sein Oberkörper glänzte schön in dem Schweiß und sie biss sich auf die Unterlippe.
"Guten Morgen." sagte er unter seinen bewegungen und sie hob die Augenbraue. "Guten Morgen."
"Willst du frühstücken?"
"Nein ich hau jetzt ab."
"Soll ich dich fahren?" sagte er und hielt inne und setzte sich auf.

Sie griff nach dem Kaffee, den sich Shade wohl selber gemacht hatte und trank einfach frech daraus.
"Ich nehm ein Taxi. Hast du eventuell Bargeld für mich, damit ich ihn bezahlen kann. Ich weiß nicht ob ich da mit Karte zahlen kann. Hab kein Bargeld dabei."
Für den Fall das er sie ausrauben wollte, hatte sie das Trinkgeld auf Arbeit gelassen.
Grinsend betrachtete sie den trainierten, tätowierten Körper der so verführerisch Glänzte und trank noch einen Schluck vom Kaffee. Ihr Blick blieb dabei über den Rand der Kaffeetasse immer auf ihn gerichtet.
Vielleicht sollte sie doch hier bleiben. Dann aber würde das Spiel wieder stunden dauern und sie bekam nicht das was sie wollte. Seinen nackten Körper auf ihren.

"Wieviel Kostet die fahrt?" fragte er und richtete sich auf. Er lockerte seine Muskeln während er zu seiner Lederjacke ging und holte sein Geldbeutel raus.
"Hm... wahrscheinlich 15 oder 20 Euro."
"Hast du eigentlich ein Auto?" fragte er locker.
"Nö. Damit kommst du nicht gut durch München."
"Fair." er holte einen 50er raus und lief zu ihr rüber als sie es annehmen wollte, wollte sie auch anmerken dass sie ihm das Restgeld zuschickt wenn er ihr seine Daten gibt. Aber er zog den Schein zurück und hob die Augenbraue.
"Das ist auch das Geld für heute Nacht wenn du Feierabend hast." sagte er streng und Natascha fing an zu schmunzeln.
"Sugar-Daddy bist du also auch?" darauf hin nahm sie den 50er und steckte es sich in die hintere Hosentasche.
"Ich versuche mir deine Aufmerksamkeit nicht zu erkaufen, also nein. Wenn ich aber etwas von dir verlange das Geld kostet, gebe ich es dir. Das ist nur fair."

"Nein du willst meine Aufmerksamkeit nicht. Das hast du sehr deutlich gemacht. Letzte Nacht." Sie grinste und wandte sich zur Tür um zu gehen.
"Nein du willst meine Aufmerksamkeit nicht. Nur das ich sicher nach Hause komme nach meiner Arbeit und dabei an dich denke."
Als sie die Hand schon an der Türklinke hatte, hörte sie ein geknurrtes: "Stop."
Natascha bekam eine Gänsehaut. Oh ja das war etwas was sie hören wollte während er in ihr steckte. Nicht das Wort, sondern das Knurren. Sie biss sich auf die Unterlippe, ehe sie sich umdrehte.
"Ja?"
"Willst du wirklich gehen ohne dich zu verabschieden?"
"Erwartest du einen Kuss, eine Umarmung oder einen Blowjob?", neckte sie ihn, kam aber zurück zu ihm.

Shade ging zur Kücheninsel und lächelte lüstern.
„Warum kommst du nicht her und findest es heraus?“
Natascha freute sich innerlich wie ein Kind. Sie wusste ganz genau warum sie so auf ihn reagierte. Er war heiß, groß, aufmerksam, liebevoll, heiß, sexy… heiß.
Sie ging zu ihm und sah ihn herablassend von unten an. So als könnte er sie garnicht beeindrucken.
Er beugte sich zu ihr runter und küsste sie kurz und zart. Als sie gerade sich regen wollte küsste er sie erneut. Heftig und schlang seine Körper um sie. Er setzte sie auf den Tresen und drückte seine Finger in ihren Arsch.
Erst als beide keine Luft hatzen löste er sich von ihr. „Jetzt darfst du gehen.“

Natascha grinste zu dem blonden Mann, mit dem sie dank des Tresens endlich auf Augenhöhe war. Oh ja er war heiß.
"Du willst also das ich gehe, wenn ich nicht mehr gehen will?"
Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen und Natascha wusste das sie recht hatte. Lächelnd rutschte sie vom Tresen runter, da er ihr aber so nah stande glitt ihr Körper an seinen entlang und sie stand nah gepresst an ihn.
"Dafür musst du mich gehen lassen. Es sei denn du willst auch nicht mehr das ich gehe."
"Daraus habe ich kein Geheimnis gemacht."
Verdammt sein nackter Oberkörper war so verführerisch. Aber sie musste stark bleiben. Wenn dann sollte er sich genauso nach ihr verzehren wie sie nach ihm. Schweren Herzens tauchte sie unter seinen Arm hindurch und lief zur Tür, die sie öffnete.
"Natascha. Mein Name ist Natascha. Nur damit du weißt, welcher Name dir gleich durch den Kopf schießen muss, wenn du dir einen runter holst."
Die Macht die ein Name haben kann, sollte man nicht unterschätzen. "Pass auf, dass du nicht aus Versehen den Namen stöhnst, während du in jemand anderen steckst."

Shade lächelte und lehnte sich an dem Tresen ab und strich sich über die Lippe. "Andere Frauen sind verboten, wenn ich mit die Spielen möchte." wiederholte er das Gespräch von vor ein paar Stunden und Natascha biss sich auf die Unterlippe und zog die Tür hinter sich zu als sie raus ging. Als der Schloss zu viel atmete sie tief aus und war erst richtig in der Lage zu reflektieren was in der Nacht vorgefallen ist. Sie lief verträumt zum Aufzug und fuhr in das Erdgeschoss runter. Ihr Handy hatte sogar noch ein bisschen Akku also rief sie sich ein Taxi und wartete in dem Eingangsbereich. Hier hab es sogar eine Rezeption. Große Ledersofas. Es war wie in einem Luxus Hotel. War es vielleicht ein Hotel?
Sie googelte beim warten. Nach dem Gebäude und stieß tatsächlich auf keine Hotel Anzeigen. Kein Air BnB. Nichts außer dem super teuren Klamottenladen gleich um die Ecke im selben Gebäude.
Ein Hyperlink weiter stieß sie auf den namen DeLeon und laß dass es sich um irgend einen reichen schnößel Handelt der hier sein Imperium gebaut hat. Soso.
Sie sah einen Aufzug aufgehen und Mann mit energischem Schritt raus gehen. Er telefonierte gerade und wirkte richtig bitter. Sie konnte sich nur vorstellen das es um richtig viel Geld handeln muss. Oder seine Affäre die vor hat ihn zu exposen.
"Ich sage es jetzt nur noch ein mal. Sobald ich mein Fuß in seinem Büro habe, ist er erledigt." Der Mann legte auf und bevor er die Tür aus dem Gebäude aufmachte schloss er die Augen und atmete tief durch.
Natascha sah ihr Taxi draußen ran fahren und sie richtete sich auf, aber der Typ stand noch an der Tür.
"Uhm. Tschuldigung." sagte sie vorsichtig und kassierte den empörtestem Blick den sie von so einem Wichtigtue hätte bekommen können.
"Was?" fragte er irritiert und durchbohrte sie mit seinen eisblauen Augen.
"Ich muss hier raus. Sie stehen im Weg."
Der Mann blinzelte und öffnete ihr Stumm die Tür.

"Danke.", sagte Natascha nochmal extra freundlich, als sie an ihm vorbei lief und dann verlor sie ihr Lächeln und nuschelte noch ein: "Wichser...", hinteher als sie schon durch die Tür war.
Doc von einen reichen Schnösel wollte sie sich nicht den Tag verderben lassen, denn er hatte so gut angefangen. Mit Shade.
Ein verträumtes Lächeln trat wieder auf ihr Gesicht als sie an ihrem Sexgott dachte und in das Taxi einstieg.

An diesen Tag hörte Shade nichts mehr von Natascha. Ihr Handy hatte kein Saft mehr gehabt und sie ließ es die ganze Zeit über Arbeit angestöpselt und hatte auch wenig Zeit ihn zu schreiben.
Am Folgetag als sie aufgewacht war, starrte sie in den Chat, schrieb immer wieder etwas um es dann nur wieder zu löschen. Sie war sich unsicher, was sie schreiben sollte. Ob sie überhaupt etwas schreiben sollte. Sollte sie sich wirkloch auf das Spiel mit ihm einlassen? Auf ein Spiel mit den Teufel? Aber es hatte ihr doch so gut gefallen.
Verdammt normaler Weise hatte sie nicht so ein Problem. Eine Nacht mit den Typen und dann Ende. Kein Gedanke an eine Whatsapp!
Sie brauchte Hilfe. Also traf sie sich mit der Freundin, der sie auch ein Bild seines Ausweises geschickt hatte.
Sie saß in einem Kaffee und sah dem Schnee draußen beim fallen zu, ehe ihre Freundin kam.
Natascha ließ die ganze Geschichte mit ihr nocheinmal aufleben, ohne zu viele Details über die sexuellen Praktiken preis zu geben und endete sefuzend mit:
"Und jetzt hab ich keine Ahnung was ich machen soll..."

Angelica: https://i.pinimg.com/564x/ec/b4/82/ecb482892e3184a8fc88eae68c6b5915.jpg

Angelica stützte ihren Kopf am Tisch ab und rührte in ihrem Kaffee. Sie dachte nach und blickte auch dabei aus dem Fenster. "Also, das ist jetzt eine reine Vermutung und ich möchte nicht dass du angegriffen bist, ok?" sagte sie dann nach einer weile des Nachdenkens und Natascha nickte knapp.
"Hau raus." sie hielt sich an dem Stuhl fest und ahnte schon was kommt.
"Du hast dich verliebt."
"ICH WEIß!" rief sie verzweifelt aus und ließ ihren Kopf nach hinten fallen und stöhnte angestrengt auf. "Aber das ist doch..."
"Selbst verständlich. Gott alleine wenn du mir davon erzählst dass er so fürsorglich ist lässt mich in ihn verknallen. Aber du weißt dass du nicht das bist was er will. Ich meine, offene Beziehung und Natascha? Gut dann ist er eben mit dir für eine Weile zusammen und dann wenn du deine Zeit mit ihm verschwendet hast und Heiraten willst darfst du wieder neu auf die Suche nach einem Partner machen. Also würde ich an deiner Stelle das ganze Abblasen. Aus einem ganz einfachen Grund. Du bist 28 Jahre alt. Du hast nicht mehr so viel Zeit einen Familien-Vater zu finden und wenn du dich erst an ihn gewöhnst wirst du nicht mehr so viel Zeit darin investieren den richtigen zu Suchen. Behalte ihn dir vor wenn du mal flachgelegt werden willst aber gib ihm die Freiheit die er haben will. Das ist schon mal etwas was dir nicht an ihm gefällt also kannst du es dir vor Augen halten. Wenn du dich weiter in ihn verliebst finde mehr über ihn heraus was du nicht magst. Keine Ahnung, welche Partei er wählt, ob er Andrew Tate anguckt... und hör nicht auf andere zu Daten!"
Natascha seufzte wieder und rieb sich die Schläfen.
"Du hast recht... ich müsste ihn erst verändern. Ich meine ich habe schon damit angefangen. Wer weis wie lange er mit Monogamie mit machen würde... er ist neu in München und kennt kaum jemanden. Und wenn er damit erst mal Anfängt will er vielleicht doch wieder was offenes und ich bin am Ende verletzt." murmelte sie und sah zu ihrer Freundin zurück und nickte.
"Klingt logisch." bestätigte sie.
"Also... mache ich einfach nichts, bis ich ihn nicht wieder sehen will, und wenn ich es tue sammle ich Sachen die gegen ihn sprechen."
"Du kannst es dir einfacher machen in dem du einfach seine Nummer blockierst und ghostest."
"Und wenn ich ihn im Club wieder sehe? Das kann ich nicht. Was ist wenn er doch ein Psycho ist und mich dann Stalkt.. er weiß wo ich arbeite."
"na dann blockier ihn nicht und warte es ab ob etwas von ihm kommt. Wenn nicht dann weißt du ja wo du stehst."

Natascha sah wieder auf ihr Handy und starrte auf den Chat. Scheiße...
"Ich wollte doch nur etwas Spaß."
"Ich hab dir gesagt du bist keine Frau für One-Night-Stands."
"Bisher hatte es aber gut geklappt."
"Bisher hattest du dich auch nicht verliebt." Natascha seufte. Ja sie hatte recht. So ein Mist.
"Aber ich bin doch eh kein Familienmensch. Ich meine mein Job ist nicht sehr Familienfreundlich."
"Und wenn du wieder Sport machst?"
Bitter lachte Natascha auf. "Das ist ja noch schlimmer! Um da Geld zu verdienen müsste ich kein Leben mehr haben..."
Angelica nippte an ihrem Kaffee.
"Vielleicht wird es langsam für dich an die Zeit dir zu überlegen, was du genau willst. Du bist in deinen Job nur bedingt glücklich. Du hast nur Angst dich wieder auf was festes einzulassen, weil du eine Verpflichtung über längere Zeit eingehen müsstes und dir Gedanken machen was du willst. Aber du kannst dem nicht ewig aus dem Weg gehen..."
Was sie möchte. Sie möchte Shade. Sie wollte spielen und niemals alt werden... Sie wollte den perfektem Mann treffen und dann sesshaft werden. Aber Angelica hatte recht. Eine Beziehung brauchte lange Arbeit...
Und dafür war Shade kein Material.
Sie sperrte ihren Bildschirm und lehnte sich zurück. Dann würde sie ihn also nicht kontaktieren.

Shade meldete sich auch nicht und Natascha hat wirklich angefangen ihn einfach abzuschreiben. Das fühlte sich gut an, verdammt gut sogar. Sie hatte einfach kein Bock sich ewig im Bett zu wälzen und zu überlegen was wäre wenn. Sie ging ihrem Wochen-Tags Job nach und am Freitag machte sie sich wieder bereit für die Disco. Ob er wieder feiern geht? Hat er nicht noch Urlaub? Um so mehr machte es deutlich dass er kein Interesse an ihr hat, was macht er denn schon den ganzen Urlaub über, dass er keine Zeit findet ihr zu schreiben?
Jaja, er kann nur sehr gut auf nett tun, das ist wohl alles.
An der Bar hatte sie mal wieder zwei sonderbare Kandidaten die schon gut angetrunken an getanzt kamen und bestellten. Sie machten dämliche Witze über die nur sie lachten, denn Natascha verstand eigentlich nichts außer den Getränken die sie wollten. Sie gab sich auch keine mühe sie zu verstehen sondern lacht einfach laut mit - fürs Trinkgeld.
Der Abend war ziemlich voll, dieses Wochenende war ein Event mit einem speziellen DJ und sie beobachtete wie die Leute wie Sardinen auf der Tanzfläche an einander standen. Und an ihrer Bar. Gott war es voll. Sie fand kaum Zeit nur einen Gedanken an...
Shade stand an der Bar und lächelte geduldig. Steht er da schon lange?
Sie schluckte und ging ohne zu überlegen zu ihm und nahm seine Bestellung auf. Das war kein Ort zum reden, also versuchten sie es auch garnicht erst. Er bestellte sich einen Alkoholfreien Drink, also war er heute wohl wieder der Fahrer.
Aber er bestellte sich nur einen Drink. Nicht zwei weitere. Naja das bedeutet nichts. Sie ging wieder ihrer Arbeit nach. Sie bediente ihn verteilt noch 2-3 mal. Und dann waren immer noch die zwei voll besoffenen Typen. Einer Zog den miserablen Witz ab das Geld zurück zu ziehen wenn sie danach greifen möchte. Sie zeigte sofort dass es nicht witzig war. Da sie aber nicht aufhörten bediente sie einfach jemand anderen.
Aus dem Augenwinkel sah sie aber auch wieder Shade der sich zu den Typen wand und ihm etwas ins Ohr sagte. Gehören die zusammen? Nein... das war unwahrscheinlich.
Sie versuchte es also danach noch mal bei den zweien weil sie nicht mehr locker ließen mit dem Schein zu wedeln. Dieses mal konnte sie die Bestellung auch wirklich annehmen. Sie gab den beiden ihre Drinks.

Shade beobachtete die beiden neben sich irgendwas gab ihm Bad Vibes. Er verstand im ersten Moment nicht wie das passiert ist, denn der Typ wurde nicht von hinten gestoßen aber seine Hand zuckte vor und begoss Natascha von oben bis unten in dem Drink. Der andere drehte sich weg um Natascha nicht ins Gesicht zu lachen und Shade zählte 1:1 zusammen. Er stieß sich von der Bar ab, packte den Typen mit dem leeren Drink am Kopf und schlug ihm den Schädel gegen die Tischplatte, zog seinen Kopf wieder hoch und stieß ihn gegen den anderen. Shade baute sich auf und die Typen checkten erst nicht ganz was passiert war und wurden dann stink wütend auf Shade. Aber nicht wenig später kam eine Security dazu die Shade von den anderen zurück drängten. Shade sagte dem Typen dass er die beiden raus werfen soll aber die Security hatte Shade in Visier und sahen ihn als den Täter, also drängte er Shade weiter dazu zu gehen und ihn raus zu werfen. Für den Moment gab Shade nach, die Security hat keine Ahnung mit wem er es hier zu tun hat.

Natascha die gerade ihr durchnässtes Shirt sauber und fluchte vor sich hin. Diese Wichser.
BAM!
Sie quietschte auf, als das Gesicht des Arschlochs auf die Tischplatte knallte. Sie sah zu Shade auf und ihr Herz schlug schneller.
Verdammt riesen große Redflagg. Und noch schlimmer das es Natascha wieder anzog.
Ihre Augen trafen sich und Natascha schlug die Flucht ein. Sie lief nach hinten um ihr Shirt zu wechseln. Als sie wieder nach vorna kam wurde Shade gerade von der Security Richtung Ausgang gedrängt.
Natascha fluchte und lief durch die Menge den beiden hinter her.
"Micha! Warte!" Der Security blieb stehen. "Er war der gute. Die Kerle davor haben nur scheiße gebaut!"
Sie sah zu Shade auf und dann wieder zu Micha zurück.

"Scheiße Bauen und jemandem die Nase brechen sind zwei paar Stiefel. Kennst du den Typen?" fragte Micha und deutete auf Shade. Natascha zögerte und schüttelte den Kopf. "Nur flüchtig. Wenn du jemandem Hausverbot geben willst dann den anderen."
"Dem einen holen wir einen Krankenwagen." Micha sah Shade durchdringen an und schüttelte den Kopf. "Ich brauch dein Ausweis, falls der Junge vor hat dich Anzuzeigen."
"Kein Problem." sagte Shade locker und lächelte zu Natascha zurück. Er fand es neidlich dass sie zur Hilfe kam, dabei weiß er dass er ziemlich schnell aus dem Schneider ist sobald der Micha seinen vorgesetzten dazu ruft und er sieht wen sie hier gerade versuchen raus zu werfen.

Natascha beobachtete Micha als er sich die Daten abfotografierte und die beiden dann einfach stehen ließ um seiner Arbeit wieder nach zu gehen.
Das war etwas merkwürdig. Sie lächelte etwas leicht zu Shade hoch und sah zurück zur Theke.
"Danke. Denke ich. Aber das hättest du nicht tun müssen. Wir hätten sie einfach raus werfen lassen ohne das du Ärger machen musst und bekommst. Ich-"
"Heeeee! Du bist doch die heiße Schnitte von der Theke. Has' du dich doch mal raus getraut. Lass uns tanzen!"
Noch ein besoffener. Was war denn heute nur los?

Shade lächelte zu Natascha und sah mit dem selben lächeln zu ihr zurück. Sie seufzte nur und er fragte belustigt "Darf ich? Ich werde ihm auch nicht weh tun." sagte er mit gehobenen Händen und Natascha verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. "Ich ignoriere sie einfach. Begleitest du mich aber zurück zur Bar?" fragte sie und Shade nickte stumm. Er drückte seine schultern durch und lief dicht hinter Natascha her. Der Besoffene machte sich auf den Weg auf sie zu und anstatt ihn aus den Weg zu schuppsen nahm er sanft ihre Hand und stellte sich vor sie.
Der Typ blickte zu Shade auf. "Ey! Sag'ma bisch du ihr Bodyguard oder was?"
Shade ließ Natascha nicht los und ging mit ihr einfach weiter. Er diente einfach als Wand zwischen ihr und dem Besoffenen. Er hat ihm nicht weh getan. Erst bei der Theke ließ er Natascha wieder vor laufen und sie machte sich sofort an die Arbeit da sonst ihre Kollegen noch einen Rad abbekommen weil sie fehlte.
Shade machte sie einen neuen Drink und stellte ihm diesen hin. Der ging auf sie.

Im Laufe des abends glitt ihr Blick immer wieder zu Shade. Der seinen Blick ab und an schweifen ließ aber die meiste Zeit auf sie fokussiert war.
Wieder kam ihr die Frage auf warum er hier war. Wegen ihr? Weil er wieder mit Freunden weg war? Wegen dem DJ? Warum hang er dann nur an der Bar ab?
Ihr Herz schlug schneller als ihr der Gedanke kam, dass es wegen ihr sein konnte. Doch Fragen konnte sie nicht, selbst wenn sie wollte. Die Gäste wollten bedient werden.
Erst zum Ende des Abends hin, als der DJ nicht mehr auflegte wurde es schlagartig weniger an der Bar.
So leer das Natascha zu Shade laufen konnte und ihn einfach direkt fragte:
"Was machst du hier?" Er wusste Natasha war keine Frau für verdeckte Spielchen. Sie sagte was sie wollte. Und sie fragte was sie wissen wollte.

"Ich wollte dich wieder sehen. Und... ich hab geraten und gedacht das ich dich heute hier finde."
"Du hättest mir auch schreiben und fragen können." lächelte Natascha ihm zurück. Wie er sich wieder vor beugte und charmant grinste. Gott hat sie es zu offensichtlich gemacht dass sie auf eine Nachricht von ihm gewartet hat?
"Es war ne stressige Woche. Ich wurde aus meinem Urlaub entzogen und... " er winkte ab. "Ich mag es eh lieber wenn man sich trifft anstatt zu schreiben. Macht alles persönlicher."
Er nahm den letzten Schluck aus seinem Drink und musterte sie. "Hast du nach der Arbeit schon was vor?"

Natascha sah Shade lächelnd an. Er war einsam oder ihm war langweilig. Deshalb wollte er sie wieder sehen. Sie sollte nicht darauf eingehen. Eine Nacht mit ihm wird sie nur komplett verlieben lassen und dann kam sie nicht mehr von ihm los und erkannte erst in Monaten was für einen Fehler sie gemacht hatte.
Nein wenn er sie wirklich wollte, um ihretwillen, würde er warten können. "Heute nach der Schicht will ich einfach nur noch duschen und in mein Bett fallen.", sagte sie lächelte ihn aber freundlich an. "Ich stinke immer noch nach Bier."

"Wenn ich jetzt frage ob ich dich wenigstens nachhause fahren kann, wäre das Nett oder Verzweifelt?"
Natascha hob die Augenbraue und lachte leise auf. Shade winkte ab. "Ich will mich nicht aufdrängen. Alles cool. Hättest du wann anders Zeit? Wir könnten auch etwas anderes unternehmen, ich lade dich zum Essen ein? Ich hätte mal Bock ins Museum zu gehen. Je nachdem worauf du Lust hast."
Er fragt nach einem Date. Ganz klar. Vielleicht hat er doch Interesse an ihr? Oder eben nur so lange bis jemand anderes ihm über den Weg läuft. Verfickte scheiße. Sie sollte einfach sagen dass das zwischen ihnen beiden nichts wird und sie getrennte wege gehen sollten.
"Ja, klar." sagte sie lächelnd und Shades Augen funkelten auf als hätte er es selbst nicht erwartet.
"Ja zur Verabredung oder ja zum Fahren?"

Eins. Wähle eins. Und am besten Nicht das Date. Das macht dir nur auch selber noch mehr Hoffnungen!
"Beides."
Sie lächelte Shade an und sie merkte selber das sie langsam in diesen schwärmerischen und verlieben Blick abrutschte. Aber wie konnte sie diesen Kerl auch nicht lieben.
"Sicher das du willst das dein Auto nach Bier stinkt? Du wirst den Geruch ewig nicht los."
Ein breiteres Lächeln trat in Shades Gesicht. "Dann hab ich ein Andenken."
Nataschas Herz schlug schneller und sie verliebte sich immer mehr in ihn.
Grinsend griff sie in ihre Haare und zog ihren Zopfgummi ab. Es war ein einfacher dunkler weinroter Zopfgummi. Nichts besonderes. Sanft legte sie ihn den Zopfgummi um sein Handgelenk.
"Das ist ein besseres Andenken als Biergestank."

Shade sah zu dem Haargummi und roch daran, was Natascha zum lachend brachte. "Ok.. vielleicht riecht das auch noch nach Bier!"
"Ein Wenig." sagte er auch lächelnd und spielte mit dem Zopfgummi ohne von ihr weg zu sehen. Er mochte es wie sie sich die Haare hinter ihr Ohr strich. Ihr zufriedenes Lächeln, der selbstbewusste Gang durch die Bar. Sie fühlte sich einfach richtig wohl in ihrer Haut, auch wenn sie vielleicht nach Bier stinkt.
Als sie den Club wieder anfingen zu schließen stieß sich Shade von der Theke ab. "Ich warte wieder draußen auf dich."
Natascha nickte ihm zu und machte die Bar wieder sauber. Sie packte ihre Sachen. Das durchnässte Shirt und war sogar ziemlich froh nicht auf irgend ein Taxi oder Bus zu warten. Es war scheiße Kalt draußen!

Sie schlang ihre Jacke enger um sich und rannte praktisch zu seinem Auto, um den Wind zu entgehen, der ihre Haare durcheinander blies.
Verdammt war das eisig.
Sie schloss schnell die Autotür hinter sich und setzte sich in das schon vorgewärmte Auto. Er hatte es für sie vorgewärmt.
Wie sollte man sich nicht in diesen Mann verlieben? Er hatte ihr die Sitzheizung angemacht!
Eine Weile sahen sie sich nur wieder an, bis Natascha einfiel worauf er wartete. Eine Adresse. Verdammt sie würde ihn wirklich ihre Adresse verraten.
Gut immerhin wusste er auch ihre aber trotzdem.
"Leipziger Straße 31a.", sagte sie dann einfach. "Gegenüber vom Kino."

Shade nickte lächelnd und fuhr dann los. Wo das Kino war wusste er. Ziemlich direkt legte er seine Hand auf ihr Knie und Nataschas Blick fiel sofort darauf. Sie zögerte ob sie sagen sollte dass er das lassen soll. Aber sie legte ihre Hände einfach darauf und genoss seine warme große Hand. Ihre Finger sind sofort eisig kalt geworden und er war eine lebendige Heizung. Sie erinnerte sich an die letzte Nacht. Wie gut sie an seiner Seite geschlafen hat.
Sie sah zu ihm und schluckte. "Was machst du eigentlich beruflich?"
"Oh schwierig. Ich rede nicht gern über meine Arbeit. Ich bin aktuell das Mädchen für alles für das Mädchen für alles. Ich sehe mich ein bisschen wie ein Hausmeister mit Personalverantwortung." sagte er lächelnd und schüttelte den Kopf. "Und du. Machst du nur die Bar am Wochenende?"

"Nein, ich bin Verkäuferin im Einzelhandel."
Das klang nicht sonderlich spannend. Fuck sie wollte ihn beeindrucken. "Ich war mal Profisportler. Alte Geschichte. Verletzung und boom schon das Leben eines Normalos."
Sie lachte etwas übertrieben auf. Es war ihr anzumerken wie unangenehm ihr die Geschichte war.
Verlegen kratzte sie sich an der Stirn und versuchte abzulenken.
"Mädchen für alles. Du musst doch eine Jobbeschreibung haben. Auf irgendeiner Grundlage hat man dich doch eingestellt."

"ja aber das beschreibt meine Tätigkeit nicht. Bin mehr über Vitamin B rein gekommen als alles andere."
Ok. Natascha merkte auch dass er über sein jetzigen Job nicht sprechen wollte. Red Flag. Big red Flag.
"Es wird dich vielleicht nicht überraschen, aber es war Security." sagte er knapp und lächelte kurz zu ihr und wieder zurück. "Hast du immer noch Probleme wegen der Verletzung? Nur damit ich bescheid weiß, falls du irgendwie schmerzen haben solltest weil ich gerade die Stelle berühre." sie merkte auch sofort wie seine Hand an ihrem Knie vorsichtiger wurde und nicht so viel druck ausübte.