Daria musste alles was passiert war erstmal sacken lassen ehe sie das Buch, welches sie immer noch fest hielt, als hätte sie Angst dass man es ihr weg nehmen würde. Sie nahm vorsichtig ihre Hand von dem dicken Buchumschlag und strich mit dem Finger über eingebrannte Aufschrift. Die Kunst einen Vampyr zu erlegen. Kein Autor. Sie klappte es auf und war kurz überrascht, da dieses Buch scheinbar mit der Hand geschrieben worden ist. Es muss Uralt sein.
Die Handschrift war ordentlich und kursiv. Hier und da musste sie über ein Buchstaben stolpern dass sie nicht sofort erkannte doch das Lesen viel ihr mit der Zeit immer leichter.
Um einen Vampyr zu töten, muss verstanden werden, was ein Vampyr ist. Ein Vampyr ist im Volksglauben und in der Mythologie eine blutsaugende Nachtgestalt. Dabei handelt es sich meist um einen wiederbelebten menschlichen Leichnam, der sich von menschlichem oder tierischem Blut ernährt. Ungleich wie die Lykanthropie , ist der Menschlich-Metamenschliches Vampyrisches Virus, kurz MMVV, nicht durch das Blut übertragbar sondern wird durch das Gift, wie von einer Viper, über die Fangzähne weiter gereicht.
Die Fangzähne sind die Hauptmerkmale eines Vampirs und zählen zu den Reproduktionsorganen dazu. Selten werden Nachkommen durch Geschlechtsverkehr mit Menschen gezeugt. Diese Praxis wird ausschließlich in der Oberen-Gesellschaft der Vamypren fortgeführt. Viel mehr wird der Familienbaum der Vampire über die Fangzähne und das Anstecken von Menschen erweitert. Hier ist es wichtig zu verstehen, dass eine Verwandlung eines Menschen nicht wie die Adoption eines Nachkommen betrachtet werden soll. Sondern die des Sammeln von Untertanen, Bediensteten oder Sklaven. Der Status eines Vampyrs Steigt mit der Verteilung seine eigenen Giftes an Menschen.
Die Fangzähne sind eine äußerst erogene Zone und steuern wie die menschlichen Geschlechtsorgane Lust, Liebe und Leidenschaft oder auch Macht. Die Penetration der Fangzähne in einen Körper erweist sich durch den Speichel eines Vampyrs wenig schmerzhaft. Es ist fraglich ob durch die Speichel, das Saugen oder durch andere Umstände dieser Akt für viele Wesen sich als angenehm anfühlt. Fakt ist, dass der Biss schnell verheilt und das aus-/angesaugte Wesen, abgesehen vom Mangel an Blut, keinen weiteren Schaden davon trägt.
Daria blickte vom Buch auf, dachte an den Vampirkönig zurück. Angenehm. Nicht daran war angenehm, es war nicht schmerzhaft, aber es war.. es war tatsächlich eine Vergewaltigung. Ein Geschlechtsorgan. Der Prinz hatte seine Gezogen bekommen. Für einen Moment fragte sie, ob es weh getan hatte. Das bleibt unter uns.
Daria sah wieder in das Buch zurück und las weiter, wie sich der Vampyr Körper durch das Blut am leben hält, da der Körper nicht mehr selbst in der Lage ist Blut zu produzieren. Das Herz pumpt das Blut langsam durch den Körper. Es schlägt nicht mehr aus, wie bei einem Menschen sondern führt das Blut mit einem langsamen Druck durch den Körper. Ein Vampyr ist in der Lage auch ohne Herz zu überleben. Es braucht lediglich etwas, um das Blut in sein Kopf zu befördern.
Darauf folgte eine Zeichnung, das Darstellt wie einem Kopf Blut direkt durch die Schädeldecke zugeführt wird. In 349 von 350 Fällen überlebte der Vampir und war teilweise in der Lage seinen Oberkörper zu bewegen.
Ew. Daria sah wieder von dem Buch auf und blickte zu Numira die mit einem anderen Menschen schon wieder gespannt darüber diskutierte, wie ihre Zeremonie aussehen wird.
"Hey, möchtest du was Essen?" fragte William, es war am Mittag und gerade waren der großteil der Vampirfamilie am Schlafen. "Es gibt Burger." sagte er. Das klang für Daria so absurd, aber ihr Magen ächzte nach etwas mehr Substanz statt ein paar Smoothies und Früchten.
Sie nickte, und das Buch? Sie sollte es nicht einfach liegen lassen. "Hast du eine Tasche?" fragte Daria zögernd und deutete zu dem zugeklappten Buch in ihrer Hand.
"Hm, ja. Moment." William verstand sie. Sie wollte es nicht unbeaufsichtigt lassen. Er traute Numira zu, dass sie es ihr weg nehmen lassen würde, damit sie sich bloßstellt und ... das hat die neue nicht verdient.
Nach dem Essen gab es die Möglichkeit sich frisch zu machen und an die Sonne zu gehen. Raus. Daria sah draußen zu dem hohen Gebüsch, sie könnte abhauen. Los rennen.
Aber sie war nicht alleine. Die Vampir Bedienstete standen überall und würden sie sofort erwischen. Zögernd sah Daria hinter sich, zum Haus und suchte die Fenster ab. Kann sie hiervon in Bastians Zimmer blicken?
Daria fand es nicht, als sie zurück zu den anderen sah, bemerkte sie Numira, die ebenfalls zum Haus sah. Sie lächelte und winkte jemandem zu. Daria folgte ihren Augen und blickte wieder zurück. Doch, tatsächlich. Er stand wieder am Fenster und blickte zu ihnen runter.
Gruselig.
Seine roten Augen glühten ihr entgegen und Daria blickte ebenso kühl wie er hoch. Sie hatte nicht vor sich bei ihm einzuschleimen, wie Numira. Vielleicht wäre das aber Schlau, um ihre Freiheit zu bekommen. Sie hob also doch zögernd die Hand und winkte, wie Numira.
Sein Gesicht konnte sie nicht ganz ausmachen, lächelte er da? Er hob jedoch ebenfalls zögernd die Hand und winkte zurück.
Oh, das passte Numira nicht.
Numira wandte sich zu Daria und runzelte die Stirn. "Du solltest dich zurück halten, neue." sagte sie leise, fast schon fauchend.
...Vielleicht hat sie recht. Daria wandte sich dem ganzen einfach ab und suchte sich ein Platz an einem Baum, wo sie weiter lesen wollte.
Es ging um weitere Kräfte und Eigenschaften von Vampiren. Alle Eigenschaften wurden auf Brutale weiße, mit Zick Versuchskaninchen ausprobiert und die Hypothesen gelegt oder widerlegt.
Vampire können sich translozieren. Schnell an Orte auftauchen, die er sieht oder kennt. Tatsächlich können sie kein Heim betreten, in das sie nicht eingeladen waren. Aber Sicher ließ das Daria nicht fühlen, denn das Buch verglich die Vampire auch gerne mit Dämonen... Dämonen. Die gibt es also auch. Und sie können einfach in deiner Wohnung auftauchen.
Daria hat verstanden, dass der Kopf das wichtigste von einem Vampir ist. Ein Schlag gegen die Fangzähne könnte einen Vampir gut außer Gefecht setzten. Viele Vampire tragen Schmuck, dass sie vor der Sonne schützt. Gerne als Ringe, und ein Finger abhacken wäre nur halb so schwer. Selbst bei einem Vampiren. Mit den aufgerissenen Gardinen hätte sie also bei Bastian sich zur Aufgabe machen sollen, ihm den Schmuck abzutrennen und die Sonne hätte ihn zunichte gemacht.
Faszinierend.
Langsam wurde es kühler und die Menschen gingen nach und nach wieder in das Schloss.
Daria seufzte tief auf und blickte noch mal hoch zu Bastian. Er stand nicht mehr am Fenster. Aber es dauerte nicht lange, bis sie um 21 Uhr ihn wieder vor sich hatte.
Die anderen gingen in den Essensaal und Daria merkte wie die Erleichterung langsam in ihrem Körper ankam. Sie musste sich nicht dem Willen der Meute beugen. Bei Bastian war sie sicher, ...oder?
Roma öffnete ihr die Tür und Daria trat hinein. Sie brachte wegen Roma eine Weinflasche mit. Aber sie ahnte, dass darin kein Wein war. Denn auf der Flasche Stand Numira und das Datum von vorgestern. Ihr Blut.
Bastian trug inzwischen frische saubere Kleidung. Er saß am Schreibtisch und Blätterte durch sein Buch, notierte sich hier und da etwas auf einem Blatt Papier.
"Komm rein, mach es dir gemütlich." sagte Bastian gelassen ohne aufzusehen.
Roma schloss die Tür hinter Daria ab und sie blieb im Raum stehen. "Ich soll dir das überreichen." sagte sie und trat vorsichtig vor.
Bastian blickte über die Schulter und hob die Augenbraue. "Ah. Danke. Stell das einfach irgendwo ab." sagte er gelassen und wandte sich wieder zu seinem Tisch.
Daria stellte die Flasche zu den Leeren dazu. Jetzt bemerkte Sie, dass auch die Flaschen ein Etikett mit Namen trugen. Welch eine Ehre. Dachte sich Daria sarkastisch und setzte sich wieder auf den freien Stuhl. Sie hielt das Buch in der anderen Hand und musterte Bastian.
Er wollte nicht reden. So schien es ihr jedenfalls.
Also schweig sie auch. Sie nahm das Buch wieder an sich und klappte auf, wo sie stehen geblieben ist.
"Wie gefällt dir das Buch?" fragte er darauf hin sofort und Daria blickte auf. "Die Experimente sind Makaber." sagte sie ehrlich. "Es ist viel Theorie. Ich glaube, es hilft mir nur wenig, sollte ich...ihm gegenüber stehen."
Bastian schrieb ein Wort noch zu ende und drehte sich dann auf dem Stuhl um zu ihr zu sehen. "Klar. Das ist ja auch nur ein Buch. Du musst üben um das ganze auch richtig anwenden zu müssen."
No Shit scherlock. Kleine Vampire jagen und sich hoch arbeiten? Das war doch Selbstmord. "Und wie?" fragte sie knapp.
Bastian schob die Schultern an. "Kommt drauf an, was hast du denn gelernt?" fragte er amüsiert und richtete sich auf. "Wenn du nicht gerade ein Pfeil durch mein Herz schieben willst, können wir Üben."