Melanthe blinzelte und blickte zur Tür. Sie stand offen, sie sah den schwarzen Rauch der eine dünne Spur zum Bett zog, kurz lächelte sie doch die Spur teilte sich und eine Spur führte zur Ecke in ihrem Zimmer.
Melanthes Atem blieb stehen. Ihr erster Instinkt war schreien doch sie brachte kein Ton raus. Zu tief stand der Schock, der weiblichen Gestallt die auf ihrer Truhe saß. ( https://i.pinimg.com/564x/da/c1/a2/dac1a258ada74999df0cce97089ec7a7.jpg )
"Sie ist wach, Cadell." hörte sie die raue alte Stimme der gestallt.
Melanthe zog sich die Decke an ihren Körper, sie fühlte dass sie unter dem dünnen Stoff nackt war. Nackt und heil. Ihr blick glitt zu ihrem Finger. Ihr kleiner Finger. Er fehlte, es blieb nur ein kleiner Stumpf zurück aber er war verheilt. Frische, weiße Haut zog sich über die Stelle. Sie fühlte schmerzen am Finger, wo keine mehr sein sollten.
"Tschuldige Kleines, aber was weg ist, ist weg. So gibt es die Natur vor."
Melanthe wollte etwas sagen aber die Worte blieben ihr Weg. Um so erleichtert war sie die bekannten schweren Schritte von Renwick zu hören. Der Rauch an der Tür wurde dichter, sein Körper, sein Gesicht wieder bedeckt. Maskiert, so wie sie ihn kannte, und doch vermisste sie sein Gesicht. Das Gesicht das ihn so menschlich gemacht hat. Das Gesicht das sie dazu brachte ihn zu mögen. Oder war sie nur das verängstigte Kätzchen dass sich an die Sicherheit von ihm gewöhnt hat?
"Er hat angeboten sein Finger her zu geben, aber den Anblick wollte ich dir ersparen." sagte die Gestallt mit einem leichten krächzendem Lachen.
Melanthe konnte nur nicken. Sie betrachtete Renwick. Wie er konsequent am Türrahmen stehen blieb. Das war ihr Ort, und er wird ihn nicht betreten.
"Braucht sie deine Dienste noch?" hörte sie seine Stimme, die an die Gestallt gerichtet waren.
"Wer braucht meine Dienste nicht mein Kleiner?" die Frau stieß ihren Stock in den Boden und lehnte sich damit vor um Melanthe genauer anzusehen. "Sie mag dich, Cadell."
Cadell knurrte verstimmt auf und wich aus Melanthes Blickfeld aus. Zurück zu seiner Feuerstelle.
Melanthe blickte ihm nach dann legte die Frau ihre Hand auf Melanthes nackten Arm. Die Haut der Frau war warm und weich. Wie Seide legte sie sich um Melanthes Seele. Auch wenn ihr Anblick Melanthe beunruhigte fühlte sie sich aufgehoben, wie bei einer Mutter. Ohne dass sich der Mund der Frau bewegte, hörte sie die Stimme der alten Gestallt.
Sein Herz schlägt für dich. Meine Kleine. Er wird dich noch zu lieben lernen.
"Mein Name ist Banshee, aber meine Schützlinge dürfen mich Großmutter nennen."